Neuer Rohdiamant mit neuer Glückszahl

Trier · Mathis Mönninghoff ist mit 20 Jahren der jüngste Akteur der Stammformation des Kaders von TBB-Cheftrainer Henrik Rödl. International gesehen aber ist er der erfahrenste - vom Trainer abgesehen. Seit der U 16 ist er für den deutschen Basketballbund im Einsatz.

 Mathis Mönninghoff. Foto: Thewalt

Mathis Mönninghoff. Foto: Thewalt

Trier. Als Matthis Mönnighoff ("Meinen Eltern war Matthias zu langweilig, deshalb haben sie das "a" weggelassen) im Juli als Neuverpflichtung präsentiert wurde, war er gerade als Kapitän mit der deutschen U-20-Nationalmannschaft in Slowenien im Einsatz. Am Ende sprang ein beachtlicher fünfter Platz heraus. Trotz seiner Kapitänsrolle, die er auch schon in den Altersstufen darunter eingenommen hatte, war der zwei Meter große junge Mann aus Ibbenbüren bestenfalls Basketball-Experten bekannt. Das lag sicher nicht zuletzt daran, dass sich der Dreier-Spezialist für Distanzwürfe in den beiden vergangenen Jahren nicht in Deutschland aufhielt, sondern an der Gonzaga University im US-Bundesstaat Washington D.C. als Student im Fach Sportmanagement eingeschrieben war.
Inzwischen hat sich sein Bekanntheitsgrad gewaltig gesteigert: Kaum war Mönninghoff aus Slowenien zurück, berief ihn Bundestrainer Svetislav Pesic ins erweiterte Aufgebot der A-Nationalmannschaft für die EM-Qualifikation. "Völlig überraschend", sagt Mönninghoff, "und jetzt habe ich schon fünf Länderspiele bei den Herren."
Vielleicht ist das auch ein Grund, weshalb das Lächeln nicht aus seinem Gesicht weichen will. Was den objektiven Betrachter verwirren mag, ist seine Entscheidung, das Studium in den USA abzubrechen. Aber: "Dort habe ich keine Chance bekommen, mein Können zu zeigen." Doch Mönninghoff ist kein Traumtänzer. "Nein, nein", versichert er, "ich werde nur eine kleine Pause machen, weil ich mich jetzt in Trier erst einmal auf Basketball konzentrieren will. Ich muss mich ja erst etablieren. Ich werde mich dann per Fernstudium auch wieder der Universität widmen."
Die Wahl für die TBB ist ihm übrigens ziemlich leichtgefallen. "Es hat sich in Spielerkreisen herumgesprochen, dass du gerade als junger Bursche bei Trainer Henrik Rödl in den besten Händen bist." Die ersten Eindrücke haben die vorab gesungenen Lobeshymnen bestätigt. "Henrik Rödl hat sich die Förderung junger Spieler auf die Fahnen geschrieben. Seine Meriten zeigen ja auch, dass er genau der richtige Coach ist, um aus jungen Burschen fertige Spieler zu formen." Zudem gefällt Mönninghoff fast alles in Trier. "Die Spielweise des Teams, der Zusammenhalt, die Stadt - das alles passt." Nur eines nicht: "Ich trug von der Jugend an immer die Nummer 7 auf dem Trikot. Die gehört in Trier für immer James Marsh, und dessen Jersey hängt unterm Hallendach. Schade!" Die einzig mögliche Schadensbegrenzung hat er aber genutzt - ihm gehört nun die Nummer 17. Rödl ist davon überzeugt, mit Mönninghoff einen Rohdiamanten bekommen zu haben, dem er in den drei Jahren seiner Vertragszeit den notwendigen Schliff verpassen wird. Eines weiß Rödl jetzt schon: "Mathis wird unsere Dreierquote erheblich verbessern."

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