TBB legt nach: Darf's ein bisschen mehr sein?

Tolles Wochenende für den Basketball-Bundesligisten TBB Trier: Nach dem überraschenden Auswärtssieg am Freitagabend in Bonn gab es am Sonntag beim 82:63 (32:32) gegen Ulm den nächsten Erfolg. Die Trierer wahren damit ihre kleine Play-off-Chance.

 TBB-Center Maksym Shtein (Mitte) steuerte zehn Punkte zum Sieg über seinen Ex-Club Ulm bei. TV-Foto: Willy Speicher

TBB-Center Maksym Shtein (Mitte) steuerte zehn Punkte zum Sieg über seinen Ex-Club Ulm bei. TV-Foto: Willy Speicher

Trier. Eine neue Bestmarke für TBB-Trainer Yves Defraigne: Drei Bundesliga-Siege in Folge, das hatte der Belgier in Trier bisher nicht erlebt. Seit dem letztlich lockeren 82:63-Sieg gegen den sicheren Play-off-Anwärter Ulm ist das anders. Wieder gab es eine überzeugende Vorstellung zu sehen, wieder eine ausgesprochen gute Teamleistung. 3200 Zuschauer feierten die Mannschaft schon lange vor der Schluss-Sirene. Eine Woche nach dem sicheren Trierer Klassenerhalt kann es noch einmal eng werden - allerdings nach oben: Die TBB hat in dieser Saison noch zwei lösbare Aufgaben. Zu Hause gegen Köln und am letzten Spieltag bei Schlusslicht Bremerhaven. Wenn die Konkurrenz patzen sollte, sind die Play-off-Plätze noch drin! Auch wenn Paderborn nach dem Sieg gestern gegen Ludwigsburg die weitaus besseren Karten hat.

Oft zum Korb ziehen, wenig "Geballere" von jenseits der Dreier-Linie: Das war gegen Ulm eine Maßgabe von TBB-Trainer Yves Defraigne. So gab es in der Halbzeit eine Statistik mit Seltenheitswert: Bei den Trierern stand beim 32:32 noch kein einziger "Dreier" zu Buche. Das Spiel gegen den Tabellenfünften Ulm war in der ersten Halbzeit ausgeglichen, danach spielte nur noch die TBB. Die Trie rer hatten im zweiten Viertel vor allem dank Maksym Shtein und Derek Raivio einen kleinen Lauf (30:24).

Die TBB kam dann bestens in die zweite Halbzeit: In drei Minuten spielten sich die Trierer eine Zwölf-Punkte-Führung heraus (46:34). Das Spiel gewann nun deutlich an Fahrt. Nach einem nicht geahndeten Foul des Ulmer Aufbauspielers Per Günther kam auch das Publikum auf Betriebstemperatur: Der 21-Jährige wurde in der Folge gnadenlos ausgepfiffen. Die Trierer gingen dann auch mit zweistelliger Führung ins letzte Viertel. Sieben Minuten vor Schluss war die Partie praktisch entschieden: Chris Copeland hatte die Führung auf 66:50 hochgeschraubt. Die TBB spielte sich nun fast in einen Rausch: selbstbewusst, durchdacht, schön anzusehen. So gratulierte der Ulmer Trainer Mike Taylor den Trierern auch zu einer "sehr starken Leistung". Defraigne gefiel vor allem die Vorstellung in der zweiten Halbzeit: "Da haben wir immer die richtigen Entscheidungen getroffen." Am Freitag war der TBB Trier beim Auswärtsspiel in Bonn eine Überraschung gelungen. Die TBB siegte beim Vizemeister mit 87:72. Die Trierer hatten dabei das umgesetzt, was Trainer Defraigne von seinen Spielern gefordert hatte: "Es ist uns über fast die komplette Spielzeit gelungen, die Kontrolle über das Spiel zu behalten."

TBB Trier: Copeland 14, Evans 19, Richardson 9, Shuler 3, Raivio 10, Shtein 10, Gillingham 6, Riley, Brown 9, Karamatskos 2, Hoffmann 0

Ulm (beste Schützen): Günther 14, Humphrey 11 - Zuschauer: 3264 - Viertelstände: 12:11, 32:32 (Halbzeit), 58:47, 82:63

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