Grün ist bei ihr tatsächlich die Farbe der Hoffnung

Trier/Wolfsburg/Augsburg · Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft präsentiert sich am Samstag nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus bei der Weltmeisterschaft erstmals wieder dem Publikum. In den Kader für das EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz zurückgekehrt ist die in Trier aufgewachsene Abwehrspielerin Josephine Henning.

 Josephine Henning will sich beim VfL Wolfsburg weiterentwickeln und damit auch stärker im Nationalteam Fuß fassen. Foto: Boris Schmelter

Josephine Henning will sich beim VfL Wolfsburg weiterentwickeln und damit auch stärker im Nationalteam Fuß fassen. Foto: Boris Schmelter

Trier/Wolfsburg/Augsburg. Grün ist die Farbe der Hoffnung, heißt es im Volksmund. Für Josephine Henning soll der Satz mehr als nur eine Redewendung sein. In sattem Grün sind die Trikots ihres neuen Vereins VfL Wolfsburg gehalten. Bei den Niedersachsen will die Defensivspielerin den nächsten Karriereschritt machen. Sie möchte reifer werden. Als Fußballerin. Als Persönlichkeit. "Im Aufbauspiel habe ich noch einiges zu verbessern. Zudem will ich ruhiger, gelassener werden", sagt die 22-Jährige, die in der Jugend für die MSG Zewen-Igel und die MSG Schweich-Issel gespielt hat.
Im Sommer ist Henning vom Deutschen Meister Potsdam zum VfL gewechselt. Die ersten Wochen in Wolfsburg lassen sich gut an. Ein professionell organisiertes Trainingslager in Österreich, sieben Punkte in den ersten drei Bundesligaspielen. Der VfL will in die Spitzengruppe vorstoßen. "Die Champions-League-Qualifikation wäre toll. Dazu müssen wir Zweiter werden", sagt Henning, der auch das Spielsystem des VfL entgegenkommen soll. In Potsdam verteidigte sie in einer Dreierreihe, in Wolfsburg setzt Trainer Ralf Kellermann auf eine Viererkette - so wie Nationaltrainerin Silvia Neid.
Nach der Nicht-Berücksichtigung für die WM ist Henning in den Kreis der Nationalelf zurückgekehrt. Sie steht im 20-köpfigen Kader für das erste Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft 2013 gegen die Schweiz (Samstag, 15.45 Uhr, in Augsburg, live in der ARD). Mit Vorfreude, aber auch einem etwas mulmigen Gefühl ist sie zum Treffpunkt der DFB-Auswahl nach Augsburg gereist. "Die WM wurde noch mal angesprochen. Sie ist jetzt aber auch abgehakt. Wir wollen und müssen uns auf neue Aufgaben konzentrieren", sagt Henning.
An der Konkurrenzsituation in der Innenverteidigung hat sich nach der WM nichts geändert. "In dem Bereich gab es keine Rücktritte. Der Kampf um die Plätze bleibt enorm groß", sagt Henning, die sich deshalb auch nur kleine Fortschritte als Ziel gesetzt hat. Sukzessive aus dem erweiterten Kader den Sprung in den festen Nationalelf-Kader schaffen - das wär\'s. Gute Leistungen in Wolfsburg sind dafür eine Grundvoraussetzung. bl

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