Mehr als nur ein Sport

Die Fußballer von EtuS Konz spielen Fußball aus Leidenschaft. Das Gemeinschaftsgefühl, das die Spieler und auch ihre Familien durch die Ausübung dieser Sportart erfahren, genießt einen hohen Stellenwert.

 Vorsitzender und Spieler von EtuS Konz, Afrim Rexhepi, ist stolz auf Errungenschaften aus erfolgreichen Zeiten.TV-Foto: Edgar Breit

Vorsitzender und Spieler von EtuS Konz, Afrim Rexhepi, ist stolz auf Errungenschaften aus erfolgreichen Zeiten.TV-Foto: Edgar Breit

Konz. C, B und A sind für Afrim Rexhepi, Vorsitzender von EtuS Konz, genau wie für seine Mitspieler nur Buchstaben. Derzeit steht die Mannschaft bereits abgeschlagen auf dem letzten Platz in der B-Liga Trier/Saar. Die Rückkehr in die C-Liga wird wohl nicht mehr zu verhindern sein. "Ein Abstieg ist für uns nicht schlimm", sagt Rexhepi, der in der Mannschaft von Trainer Besim Aliu einen Stammplatz im Mittelfeld besetzt. Für die Spieler, die alle aus dem Kosovo stammen und seit vielen Jahren in der Region wohnen, bedeutet Fußball mehr als nur Tore und Punkte. Das Zusammentreffen auf der Sportanlage als Ausgleich zur Schichtarbeit, mit der viele der Spieler ihr Geld verdienen, bedeutet ihnen sehr viel, wenngleich auch wegen der unregelmäßigen Arbeitszeiten ein kontinuierliches Training oftmals gar nicht möglich ist.

Vor dem Tor oft zu verspielt



Er spricht von einer anderen Spielkultur, die bei der EtuS gepflegt wird. "Wir versuchen, für die Zuschauer, den Gegner und für uns einen schönen Fußball zu spielen, und die Tore regelrecht zu erarbeiten", so der 35-Jährige weiter. Dass die teils wunderschönen Einzelaktionen nicht selten vor dem Tor dann erfolglos bleiben, spiegelt sich auch im aktuellen Tabellenstand wider. "Noch hat nicht jeder begriffen, dass ein einfaches Tor genauso zählt wie ein Künstlertor", schmunzelt der Familienvater aus Saarburg. Doch dies allein ist keineswegs ausschlaggebend für den ausbleibenden Erfolg. Vielmehr waren es die Verluste von fünf Leistungsträgern und die Tatsache, dass der Torwart bis dato nicht spielen konnte und von einem Spieler ersetzt werden musste. "Das nutzen die Gegner mit ihren langen Bällen natürlich eiskalt aus." Motiviert sind die gegnerischen Teams allemal: "Für viele ist es wie ein Länderspiel, wenn sie gegen uns spielen." Der Verein besteht seit 2002. "Vier Mann konnten anfangs mit dem Ball umgehen, die anderen wussten gar nicht, was Abseits ist, und hatten noch nie ein Trikot an", so das Gründungsmitglied, das 1993 schon bei Eintracht Trier spielte. Letztes Jahr stieg sein Verein souverän auf, wurde Kreispokal- und Staffelsieger und unterlag im Stadtderby gegen den SV Konz (Rheinlandpokal) nach einem 4:4-Ausgleich erst in der Verlängerung. "Im Training und im Spiel wird bei uns immer Deutsch gesprochen", betont der Saarburger, dessen Mannschaft so langsam in die Jahre kommt. "Bei uns ist jeder, der Fußball spielen will, immer herzlich willkommen."

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