Spieler, Trainer, Pfeifenmann

Burgen · Schiedsrichter werden überall und immer gesucht. Vor allem, wenn sie als ehemalige Spieler optimale Voraussetzungen mitbringen. Einer von ihnen ist Ralf Haas, der vor zwei Jahren zur Pfeife griff und "hängengeblieben" ist.

 Ralf Haas ist gerne Schiedsrichter. Foto: privat

Ralf Haas ist gerne Schiedsrichter. Foto: privat

Burgen. Händeringend suchen die Vereine immer wieder nach Schiedsrichtern, um das eigene Soll zu erfüllen und etwaigen Strafen vorzubeugen. Auch die Schiedsrichter-Obmänner sind jedesmal froh, wenn die Spiele weitestgehend besetzt werden können. Am liebsten aber sind ihnen Referees, die selbst als Spieler aktiv waren und wissen, was und warum sie pfeifen.
Seit Juni 2009 ist Ralf Haas aus Burgen einer von ihnen. "Ich bin sozusagen als Quereinsteiger in das Schiedsrichterwesen gekommen und möchte allen ehemaligen Spielern Mut machen, diesen Schritt zu gehen. Als ehemaliger Spieler hat das unschätzbare Vorteile, weil du weißt, wie die Spieler ticken und worauf man achten muss. Du kannst bestimmte knifflige Situationen genauer einschätzen", sagt Haas, der derzeit in den B-Klassen eingesetzt wird.
Dabei pfeift der Burgener gern Mannschaften, die das Spielerische bevorzugen. "Türkgücü Wittlich pfeife ich beispielsweise sehr gern, weil sie Fußball spielen und nicht nur grätschen.
Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Niveau im Kreis Trier-Saarburg höher ist als an der Mosel oder im Birkenfelder Raum. Insgesamt muss ich sagen, dass das Niveau nachgelassen hat, weil die Jugend heute breitere Freizeitangebote hat und nicht mehr so ehrgeizig ist wie wir früher."
Der verheiratete Familienvater weiß, wovon er spricht. Als Spieler war er von der C-Klasse bis in die Verbandsliga aktiv - spielte unter anderem in Kröv, Burgen, Niederemmel und Haag/Horath. Als späterer Trainer brachte er den Kickern in Lieser, Burgen, Mülheim und Haag/Horath das Fußball-Einmaleins bei, musste allerdings nach einer schweren Knie-OP den Trainerjob aufgeben. "Ich habe dann die Schiedsrichterprüfung abgelegt und wollte dem Fußball verbunden bleiben. Es macht richtig Spaß mit dem Pfeifen. Überall treffe ich zudem Bekannte, die jetzt in Vorständen oder anderen Funktionen tätig sind. Auch muss ich sagen, dass sich die Damen-Mannschaften enorm weiterentwickelt haben, auf dem Platz gut geschult sind und sich sehr diszipliniert verhalten", betont Kalle, wie Haas in der Region genannt wird.
Auf die Frage, ob es schon kritische Situationen gegeben hat bei einem Spiel, sagt der heute 49 Jahre alt werdende Burgener: "Beim Spiel Platten gegen Türkgücü stand es 3:2 gegen Platten. In der Nachspielzeit gab ich ein klares Abseitstor für Platten nicht und erntete vonseiten der Türken Lob und Anerkennung, weil sie solche Entscheidungen nicht gewohnt waren", so Haas, der den Sprung in die A-Klasse schaffen will und dafür zuvor den Leistungstest bestehen muss.
Mit Arno Görg, Mario Saxler oder Roland Steuer haben wir im Spielkreis Fachleute, die mich unterstützen und denen ich vertraue", so der gebürtige Burgener Ralf Haas und Lagerfacharbeiter.

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