Der Blick auf die Bank sagte alles: Obwohl auch Leipzig von Verletzungen geplagt ist, saßen dort sieben Auswechselspielerinnen, ein Trainerduo und die medizinische Abteilung. Für die Miezen hatte ein kleiner Bus genügt: Gerade zwei Feldpielerinnen und eine Torfrau hatten neben Trainerin Cristina Cabeza und Physiotherapeutin Vivi Steil Platz genommen - nicht einmal Co-Trainerin Jana Arnosova konnte mitreisen, war beruflich verhindert. Ohne die verletzten Vallet, Pilmayer, Mohr, Czanik, Kordel und Pötters schlug sich das "Häuflein der Aufrechten" beim großen Favoriten wacker.

Leipzig fand nicht ins Spiel, die MJC führte 4:1, ehe die Paraden von Nationaltorfrau Katja Schülke und die Tore von Nationalkreisläuferin Luisa Schulze den HCL wieder ins Spiel brachten. Beim 7:6 führte der HCL erstmals, doch bis zum 12:10 waren die Miezen absolut in Schlagdistanz. Ab dann setzte sich die individuelle Klasse der Leipzigerinnen, gepaart mit den größeren Wechselmöglichkeiten, durch. Dennoch: Trotz des Pausenstands von 12:17 war die MJC viel stärker als beim 21:39-Auftaktdebakel in Göppingen, auch dank Jessica Kockler im Tor.

Nach der Pause machte sich der Kräfteverschleiß aber deutlich bemerkbar - beim 14:24 (39.) war der Rückstand erstmals zweistellig. Doch die Miezen zeigten Moral, erzielten zwischenzeitlich fünf Treffer in Folge zum 21:29, am Ende (26:36) betrug der Abstand wieder zehn Tore.

Angesichts der Personalsituation kommt den Miezen "Verstehen Sie Spaß?" in der Arena gerade recht - denn aufgrund der Fernsehsendung steht das erste Heimspiel erst kommenden Mittwoch (19.30 Uhr) gegen Blomberg auf dem Programm. Und bis dahin dürfte sich das Lazarett wieder gelichtet haben.

DJK/MJC Trier: Kockler, Flöck - Michielsen (5), Sattler (3), Backhed (0), Schneider (7/2), Houben (2), Derbach (3), Struijs (3), Garcia-Almendaris (3/1)
Beste Torschützin Leipzig: Kudlacz (9)