Premieren-Glück ohne Quallen

Die nördlichste Stadt Deutschlands suchte sich Marco Nothvogel für seine Premiere auf der Ironman-Distanz aus. Für Elmar Zimmer war es bereits der zweite sogenannte Ostseeman - diesmal ohne Quallen.

Glücksburg. (teu) Beim Begriff Ironman denken die meisten an die glutheißen Lavafelder von Hawaii - eine Qual für jeden Sportler. Aber wer denkt bei der Triathlon-Langdistanz schon an Quallen?

Elmar Zimmer aus Gladbach schon: Vor zwei Jahren debütierte der 42-Jährige in Glücksburg über die Strecke von 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen und machte so seine Erfahrungen mit diesen Ostseebewohnern. "Ich kam aus dem Wasser, und rund um die Schwimmbrille war mein Gesicht ganz rot", erzählt Zimmer von seinen Begegnungen mit Quallen.

Auf Erkundung der Strecke verzichtet



Die Erinnerung an dieses Erlebnis war noch wach, als er am vergangenen Wochenende zusammen mit Marco Nothvogel wieder beim sogenannten Ostseeman startete. "Marco wollte samstags noch ins Wasser. Aber ich sagte ihm, dass ich das nach meinen Erfahrungen besser nicht mache. Sonst wäre ich womöglich am Tag drauf nicht gestartet", erzählt Zimmer, dass er sich die Erkundung der Schwimmstrecke am Tag vor dem Rennen sparte. Sein Motto: bloß kein Negativerlebnis kurz vor dem Rennen!

Aber diesmal hielten sich die Nesseltiere größtenteils von den Schwimmern fern. "Die Ostsee war fast spiegelglatt, und es gab nur wenige Quallen", erzählt Zimmer. Fast eineinhalb Stunden (1:29:02 Stunden) benötigte er für die erste Disziplin. Kein Grund, nervös zu werden. "Ich habe vorsichtig angefangen. Durch die Arbeit konnte ich in diesem Jahr bisher nur 2500 Kilometer Rad fahren", erklärt Zimmer. Mit 5:44:47 Stunden für die Radstrecke (das sind durchschnittlich 31 Kilometer pro Stunde) und 4:06:32 Stunden für den Marathon arbeitete er sich bis auf den 195. Platz unter 414 Männern vor.

Premieren-Zeit unter elf Stunden



Beim abschließenden Lauf war Zimmer sogar zehn Minuten schneller als sein Freund Nothvogel. Zuvor hatte der 32-Jährige aus Bernkastel-Kues allerdings bereits viel Zeit gut gemacht. In 10:59:24 Stunden (1:11:10 Stunden schwimmen, 5:33:20 Stunden Rad fahren (Schnitt: 32,4 Stundenkilometer), 4:14:52 Stunden laufen) blieb er gleich bei seiner Premiere auf der Ironman-Distanz unter elf Stunden. "Das ist Klasse, nachdem ich im Frühjahr verletzt war und nicht so richtig laufen konnte", freute sich der Platzwart des Bernkastel-Kueser Sportzentrums. Vielleicht folgt auf die geglückte Premiere ohne Quallen an der Ostsee irgendwann ein Start in den Lavafeldern von Hawaii.

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