Stichwahl: Entscheidung in Gerolstein und Daun

Daun/Gerolstein · Sowohl in Daun als auch in Gerolstein entscheidet sich diesen Sonntag in einer Stichwahl, wer der neue Stadtbürgermeister wird. In der Kreisstadt tritt Gerd Becker (CDU) gegen den unabhängigen Bewerber Martin Robrecht an, in Gerolstein der CDU-Herausforderer Friedhelm Bongartz gegen den parteilosen Amtsinhaber Bernd May.

Daun/Gerolstein. Die wichtigste Frage am Pfingstsonntag ist in Daun wie in Gerolstein: Wer gewinnt die Stichwahl und wird künftig Stadtbürgermeister? Die Antwort darauf dürfte gegen 19 Uhr, eine Stunde nach Abgabeschluss, klar sein. Daneben werfen die Entscheidungen im zweiten Durchgang aber noch weitere Fragen auf.Kommunalwahl 2014


Zum Beispiel: Was ist, wenn ich im ersten Durchgang Briefwahl gemacht habe? Darauf antwortet Arnold Schneider, Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Daun: "Allen, die Briefwahl für die Wahl am 25. Mai gemacht haben, haben wir auch nun wieder für den Urnengang am 8. Juni Briefwahlunterlagen zugeschickt. Diese können ans zuständige Wahlbüro geschickt oder bis Sonntag, 18 Uhr, im jeweiligen Wahllokal abgegeben werden." Rund 1800 Briefe hat die Verwaltung für die Stichwahl in Daun verschickt, in Gerolstein waren es rund 1400.
Weiterhin fragen sich einige Wähler: Darf ich wählen, obwohl ich meine Wahlbenachrichtigung für den 25. Mai nicht mehr habe? Klare Antwort: Ja! Es wird keine neue Benachrichtigung versandt. Tobias Schäfer aus dem Rathaus in Gerolstein sagt: "Es handelt sich ja nur um eine Wahlbenachrichtigung und nicht um eine Wahlberechtigung." Daher gilt: Der Wähler muss einfach nur seinen Personalausweis mit in sein Wahllokal bringen, dann darf er auch seine Stimme abgeben.

So sieht es in Daun aus: Gerd Becker (CDU/69 Jahre) geht zuversichtlich in die Stichwahl. Aus folgenden Gründen: "Ich bin mit dem besten Ergebnis aller Kandidaten in den Stadtrat gewählt worden und werde auch im Verbandsgemeinderat vertreten sein. Und natürlich macht mir auch das Ergebnis der Stadtbürgermeisterwahl vom 25. Mai weiterhin Hoffnung, da ich auch dabei am besten abgeschnitten habe." Beim ersten Durchgang hatte Becker mit 40,7 Stimmen leicht die Nase vorn. Der unabhängige Bewerber Martin Robrecht kam mit 39,8 Prozent in die Stichwahl. Walter Müller (19,4 Prozent) ist ausgeschieden.
In den beiden Wochen vor der Stichwahl hat Becker nach eigenem Bekunden weiter viele Gespräche geführt und auch die Wahlwerbung verstärkt.
Martin Robrecht (unabhängig/61 Jahre) berichtet: "Angespornt von meinem guten Ergebnis habe in die zwei Wochen vor der Stichwahl vermehrt für weitere Gespräche mit Bürgern aus der Stadt und den Stadtteilen genutzt - durch Hausbesuche und einen Stand vor dem Forum am vergangenen Samstag." Die Reaktionen und der Zuspruch stimmen ihn zuversichtlich. Auch an diesem Wochenende wird Robrecht weiter unterwegs sein, um mit Wählern zu sprechen und sie zu überzeugen: am Samstag vor dem Forum, beim Backfest in Boverath und der Pfingstkirmes in Waldkönigen.

So sieht es in Gerolstein aus:
In der Brunnenstadt gab es im ersten Durchgang ein knappes Rennen von allen drei Bewerbern. Heinz Weber (FWG) hatte mit immerhin 29,1 Prozent das Nachsehen. In die Stichwahl geschafft haben es der parteilose Amtsinhaber Bernd May (34,2 Prozent) und CDU-Herausforderer Friedhelm Bongartz, der mit 36,7 Prozent knapp die Nase vorn hatte.
Der 75-jährige Bongartz hat die zwei Wochen seit dem ersten Wahlgang zu weiteren Besuchen genutzt, wenn auch nur sporadisch: "Die große Ochsentour wie vor dem 25. Mai war das aber nicht mehr", sagt er. Zudem habe er neue Flyer rausgegeben und wird an diesem Sonntag nochmals mit einem Stand auf dem Rondellvorplatz für sich werben.
Seine Einschätzung zur Wahl: "Ich hatte beim ersten Durchgang ein paar Punkte Vorsprung und denke daher schon, dass es für mich reicht. Es wird aber auch von der Wahlbeteiligung abhängen."
Das glaubt auch der parteilose Amtsinhaber Bernd May (55 Jahre). Er rechnet mit einem knappen Ergebnis und sagt: "Der Ausgang der Wahl ist völlig offen." Maßgeblich werde sein, auf welche Seite sich die Mehrheit der FWG-Wähler schlage, die im ersten Durchgang für Heinz Weber gestimmt hatte.
Auf die Frage, wie er die zwei Wochen bis zur Stichwahl genutzt habe, antwortet May: "Ich bin meiner Arbeit als Stadtbürgermeister nachgegangen. Da hat man genug zu tun." Eine extra Wahlkampftour habe er - wie auch schon vor dem 25. Mai - nicht gemacht.

Alle vier, Robrecht, Becker, Bongartz und May, gehen von einem knappen Wahlausgang aus und hoffen auf eine gute Wahlbeteiligung - trotz des ihrer Ansicht nach unglücklichen Termins und des angekündigten Sommerwetters.

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