Platt auf dem Stundenplan?

Zum TV-Artikel "Platt reden macht schlau" diese Schüler-Zuschrift.

Zu dem Vorschlag eines Wissenschaftlers, das Fach "Mundart" auf den Stundenplan zu setzen, haben wir uns überlegt, wie das konkret aussehen würde. Durch das neue Schulfach müssten die Schulen zusätzliche Lehrpersonen einstellen, da es schließlich für jedes Fach Lehrer gibt. Oder beherrschen alle Pädagogen eine solche "Zweitsprache"? An unserer Schule beispielsweise können nur wenige Lehrer "Platt". Eine Mundart ist außerdem sehr schwer zu lernen, weil es in einem Dialekt sehr viele Laute gibt, die man im Hochdeutschen gar nicht benutzt. Das Eifeler Wort "Jromperen"(Kartoffeln) zum Beispiel ist nicht nur schwierig auszusprechen, sondern auch kompliziert zu schreiben.. Und so ist es bei fast jedem Wort des Eifeler Dialekts. Noch schwieriger aber wäre das Schulfach für Schüler, die während ihrer Schulzeit in eine andere Region umziehen. Sie haben noch nie ein Wort aus dem anderen Dialekt gehört, geschweige denn ausgesprochen. Welchen Sinn sollte das Fach dann haben? Die Wissenschaftler behaupten zwar, dass Menschen, die "Platt" sprechen, sprachlich im Vorteil sind. Wir allerdings finden, dass es als Schulfach vor allem für Kinder, die zu Hause keine Mundart sprechen, eine zusätzliche Belastung darstellen würde. Außerdem hätten die Kinder, die in einer Familie aufgewachsen sind, welche den Dialekt anwendet, einen großen Vorteil gegenüber Schülern, die in ihrer Kindheit nur Hochdeutsch geredet haben. Wir denken daher, dass es sinnlos ist, das Fach "Mundart" einzuführen. Deswegen liebe Politiker, tut uns Schülern den Gefallen und brummt uns nicht noch mehr Stoff in der Schule auf. Wer seinen Dialekt pflegen will, kann dies ja in einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft tun. Markus Hoffmann, Ingo Kinnen, Klasse 10, Graf-Hartard-Grund-und Hauptschule Schönecken

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