Rauchen ist Knackpunkt bei Lungenkrebs

TRIER. Die Experten warnen: Rauchen ist die Ursache Nummer eins bei der Entstehung von Krebs im Kehlkopf- und Bronchialbereich. Je früher der Tumor erkannt wird, umso größer sind die Chancen auf Heilung.

In Trier gibt es laut den fünf Ärzten, die zwei Stunden lang die Fragen der TV -Leser am Telefon beantworteten, landesweit die höchste Rate an Kehlkopf- und Lungenkrebspatienten. Erla Malik-Kumberg, Fachärztin für Lungen- und Bronchialheilkunde: "Das Problem ist nicht die schlechte Luft in der Stadt, sondern wir sind zu nah an Luxemburg dran." Zigaretten billig einkaufen zu können, verleite dazu, zum krank machenden Glimmstängel zu greifen. "90 Prozent der Krebserkrankungen im Bronchialbereich werden durch das Rauchen verursacht", sagt Malik-Kumberg. Sowohl den zahlreichen TV -Lesern, die den Expertenrat einholten, als auch ihren Patienten raten die Ärzte eindringlich: "Hören sie auf mit dem Rauchen." Für einen positiven Krankheitsverlauf spielt laut Bernhard Rendenbach, internistischer Onkologe, auch die Früherkennung eine wesentliche Rolle. Fatal ist, dass die bösartigen Erkrankungen meist erst im fortgeschrittenen Stadium Schmerzen bereiten. Frühzeitig erkannt wird Lungenkrebs meist durch einen Zufallsbefund. Gute Lungenchirurgische Maßnahmen, Chemotherapie und Bestrahlung seien die Therapiemethoden, mit denen einzeln oder kombiniert behandelt würde, sagt Günther Matheis, leitender Oberarzt der Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Auch die Möglichkeit der ambulanten Betreuung sei als großer Fortschritt zu werten.Husten kann ein schlechtes Zeichen sein

Ein Krankheitssymptom kann ein lang anhaltender Husten sein. Einer Anruferin, die Hans Peter Allerödder kontaktierte, riet der Chefarzt der Inneren und Pneumologie in Bitburg, die Ursache eines Hustens, der länger als drei Wochen dauert, auf jeden Fall von einem Arzt abklären zu lassen. Zahlreiche Anrufer wollten von Franz-Peter Schwerdtfeger, Chefarzt der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung im Trierer Mutterhaus, Genaueres über das Globusgefühl, als Kloßgefühl im Hals bekannt, wissen. "Dahinter können vielfältige Ursachen stecken", erklärt Schwerdtfeger. Ein Mediziner muss untersuchen, ob die Wirbelsäule Auslöser ist, die Schilddrüse oder das Herz nicht in Ordnung sind, oder sich eine Angststörung hinter dem Symptom verbirgt. Am häufigsten wird das Globusgefühl durch die Refluxkrankheit - Magensäure steigt wieder hoch - ausgelöst. "Auf alle Fälle abklären lassen", rät Schwerdtfeger. Beim Kampf gegen Lungenkrebs, da sind sich die Fachleute einig, steht in jedem Fall an erster Stelle die Vorbeugung. "In den Schulen muss bewusst gemacht werden, was mit der Lunge beim Rauchen passiert", fordert Erla Malik-Kumberg von den Lehrern.

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