Teure Qualifikation

Lev Yankelevich hat sich für die Jugend-Weltmeisterschaft qualifiziert. Ob der Elfjährige jedoch teilnehmen kann, hängt nicht von seiner Form, sondern den Finanzen ab. Lev spielt nicht Fußball, sondern Schach.

 Muss die Reise zur Schach-Weltmeisterschaft selbst bezahlen: der elfjährige Lev Yankelevich von den Königsspringern Bernkastel-Kues.TV-Foto: Holger Teusch

Muss die Reise zur Schach-Weltmeisterschaft selbst bezahlen: der elfjährige Lev Yankelevich von den Königsspringern Bernkastel-Kues.TV-Foto: Holger Teusch

Bernkastel-Kues. (teu) Man stelle sich vor, jeder deutsche Fußball-U17-Nationalspieler müsste trotz erfolgreicher Qualifikation 2000 Euro aus eigener Tasche aufbringen, um im Herbst an der Weltmeisterschaft in Nigeria teilzunehmen. - Unvorstellbar! Aber genau das wird von Lev Yankelevich verlangt. Der Elfjährige spielt nicht Fußball, sondern Schach.

Im U12-Turnier der Deutschen Jugend-Meisterschaften führte der Fünftklässler sogar zeitweise, obwohl er nur an 17. Position (unter 100 Teilnehmern) gesetzt war. "Lev hat eine unglaubliche Breite gezeigt und jede Partie mit einer neuen Eröffnung begonnen", erzählt der erste Vorsitzende der Königsspringer Bernkastel-Kues, Alexander Laux, begeistert. Ein Remis in der letzten Partie kostete Lev Yankelevich jedoch einen Podestplatz. Als Vierter ist er aber für die Weltmeisterschaften in der Türkei vom 11. bis 23. November qualifiziert. Ob es nun allerdings für die WM-Teilnahme reicht, ist noch nicht klar. Rund 2000 Euro werden benötigt, um den Aufenthalt des Nachwuchsschachspielers und eines erwachsenen Betreuers zu bezahlen. Nur die beiden Erstplatzierten der Deutschen Meisterschaft kommen in den Genuss der Verbandsförderung. Alle anderen müssen das Geld anders auftreiben.

Deshalb will sein Verein Lev Yankelevich helfen. "Uns überfordert die Geschichte natürlich. Wir können ja nicht unsere Kasse komplett plündern", erklärt Laux und verweist auf rund 1000 Euro Miete, die der Club jährlich für seine Übungsstätte aufwenden muss. 300 bis 400 Euro wollen die "Königsspringer" aber beisteuern. Der Rest muss über Sponsoren und Spender zusammenkommen. Die Zeit drängt: bis zum 1. September muss die Meldung vorliegen.

Informationen über Unterstützungsmöglichkeiten erteilt Alexander Laux sowohl telefonisch unter 06531/94167 als auch per E-Mail (Anfrage an alexander.laux@schachverein-bernkastel.de).

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