Leserbrief Ein mitunter grelles Spektakel, aber nicht zu dick aufgetragen

Kultur

Zur Rezension „Hysterie hilft auch nicht weiter“ zur Musiktheater-Produktion „Hysteries of the Macabre“ von Eva-Maria Reuther (TV vom 6. September):

Die Überschrift zu Eva-Maria Reuthers Rezension trifft einen Sachverhalt auf den Punkt— allerdings nur, wenn es sich auf politisches Handeln bezieht. Bei der Rezeption im künstlerischen Bereich bin ich offen für jede Emotion und lasse mich auch gerne auf Hysterie ein. Mit dieser Offenheit habe ich den Abend als Gewinn erlebt.

Ich verfüge als Schauspiel-Regisseur nur über geringe Kompetenz, um Ligetis Werk musikwissenschaftlich einzuordnen, und hätte daher einer konzertanten Aufführung wenig abgewinnen können.

Aber gerade die Inszenierung Bonko Karadjovs und die Bilder Bodo Korsigs haben mich gefesselt. Das war ein Schau-Spiel im besten Wortsinn, wie ich es mir wünsche: Mit opulenten Bildern und spielerischen Ideen haben die Künstler*innen Ligetis Werk nicht untermalt, sondern kongenial übermalt. Die Projektionen korrespondierten sehr gut mit dem Spiel der  Protagonistinnen Eva-Maria Amann und Frauke Burg.

Ja, es war ein mitunter grelles Spektakel. Aber zu dick aufgetragen? Nein, denn Ligetis Werk ist auch sehr extrem und verträgt daher auch eine extreme Bilderflut.

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