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Zum Artikel "Mehr Förderung für Hausärzte auf dem Land" (TV vom 3. August):

Meinung

Frustrierte Mediziner: Die Pleitewelle rollt
Im Jahr 2000 hielt die grüne Gesundheitsministerin Andrea Fischer "Praxispleiten für völlig normal und sogar wünschenswert". Ein Jahr später forderte der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Florian Gerster (SPD): "Lasst Ärzte pleite gehen - wir haben ein Überangebot an Ärzten." Das Sozialministerium Mainz äußerte noch 2006: "In den kommenden zehn Jahren ist in Rheinland-Pfalz nicht mit einem Ärztemangel zu rechnen." Schon 2007 legte Sozialministerin Malu Dreyer (SPD) einen "Notfallplan 2007" zur Förderung der hausärztlichen Versorgung auf: Die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz erhielten in den letzten Jahren Fördermittel bis zu 70 Millionen Euro jährlich "zur freien Verfügung (!) aus Steuermitteln zur Konjunkturbelebung". Gleichzeitig werden "Landärzte in Rheinland-Pfalz künftig verstärkt unterstützt" (Gesundheitsministerium Mainz), nämlich mit der schwindelerregenden Summe von 400 000 Euro in diesem Jahr. Für alle diejenigen, die darüber wegen der angeblich "stark gestiegenen Ärzteeinkommen" entrüstet sind, folgende Kurzinformation: Ein Drittel der niedergelassenen Ärzte steuert in die Pleite, und das durchschnittliche ärztliche Nettomonatseinkommen lag schon 2002 bei 1750 Euro mit fallender Tendenz, da eine Unterdeckung für ärztliche Leistungen von etwa 30 Prozent besteht. Sicherheitshalber habe ich 2009 auf meine vertragsärztliche Zulassung verzichtet, denn schon Ulla Schmidt (SPD) wollte "außer Rotkäppchensekt noch etwas Gutes aus der früheren DDR übernehmen, nämlich die Ambulatorien". Dr. med. Friedhelm Kirchen, Gerolstein

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