Gesundheit

Zum Beitrag "Oberster Medizinkontrolleur stellt gängige Vorsorgeuntersuchungen infrage" (TV vom 30. Dezember):

Als ich den Artikel las, dachte ich, es sei schon der 1. April - passend zum Wetter. Bezüglich des Hautkrebsscreenings konnte kürzlich in einer sehr großen Studie in Schleswig-Holstein gezeigt werden, dass seit der Einführung der Hautkrebsvorsorge die Sterblichkeit am Melanom (schwarzer Hautkrebs) deutlich gesenkt werden konnte. Es besteht kein Zweifel, dass lediglich durch die frühzeitige operative Entfernung der Melanome eine Bildung von Tochtergeschwüren und damit der tödliche Verlauf verhindert werden kann. Seit Jahren beobachten die Dermatologen eine massive Zunahme der Hautkrebsarten, die nur durch die Früherkennung definitiv geheilt werden können. Trotz der Zunahme der Melanomerkrankungen konnte daher eine Zunahme der Todesfälle am Melanom vermieden werden. Die Hautkrebsvorsorge wird alle zwei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen ab dem 35. Lebensjahr (manche Kassen auch ab dem 20. Lebensjahr) mit circa 21 Euro vergütet, das entspricht rund 0,87 Cent im Monat Kosten für die Vorsorge. Ob sich die Dermatologen hier wirklich bereichern, kann jeder für sich selbst entscheiden. Herr Professor Windeler ist Leiter des Institutes für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen - wahrscheinlich hat er recht, dass die Vorsorgeuntersuchungen für die Krankenkassen unwirtschaftlich sind. Für den einzelnen Patienten kann die Vorsorgeuntersuchung jedoch lebensrettend sein. Dr. Norbert Herrmann, Hautarzt, Trier

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