Politik

Zum Kommentar "Der schwäbische Witzbold" (TV vom 31. Oktober/1. November):

Donnerwetter, mit seinem Kommentar "Der schwäbische Witzbold" ist Werner Kolhoff ja wieder einmal ein echtes Highlight gelungen. Ich stimme zu: Wortwahl, Ort sowie Zeitpunkt von Oettingers Äußerungen waren sehr unglücklich. Aber damit sollte es dann auch genug sein. Haben wir keine anderen Probleme? Aleppo stirbt, nahezu täglich tut sich irgendwo in der Welt ein neuer Krisenherd auf, die Europäische Zentralbank (EZB) verbrennt fröhlich unsere Rücklagen, und ein Möchtegern-Diktator vom Bosporus erpresst das alte Europa in der Migrantenfrage. Diese Themen wären eher eines Kommentars würdig als die verunglückten Äußerungen eines europäisierten Schwaben. Dabei hat die Causa Oettinger eine frappierende Parallele - mach einer erinnert sich: 2013 entfleuchte einem älteren Herrn namens Rainer Brüderle eine flapsige Bemerkung über die Oberweite einer subalternen Journalistin. Das war für die deutschen Qualitätsmedien Anlass zu einer wochenlangen Schmutzkampagne gegen Brüderle und seine FDP; ein Schelm, wer Böses dabei denkt. (Bezeichnenderweise haben später viele aus der Medienriege die Silvesterereignisse auf der Kölner Domplatte mit sehr viel Nachsicht kommentiert.) Ich würde mich freuen, Herr Kolhoff und der Trierische Volksfreund würden ihre wertvolle Zeit und Ressourcen für die wirklichen Probleme dieser Tage aufwenden und nicht für vordergründige Stimmungsmache. Dr. Klaus Meiners, Trier

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