Politisch korrekt, aber unrealistisch

Zum Standpunkt "Zuwanderer sichern unseren Wohlstand" (TV vom 16./17. April):

Sehr schön, Frau Funk, dass wir jetzt Ihren Standpunkt kennen. Ich möchte Ihnen gerne meinen zu diesem Thema nahe bringen.

Sie haben recht, wenn Sie sagen, dass Luxemburg und unsere Region auf vielfältigen Gebieten und unterschiedlichen Ebenen voneinander profitieren. Und die Menschen im besten erwerbsfähigen Alter werden wirklich rar.

Aber was ist denn das beste erwerbsfähige Alter? Und wer bestimmt das? Ein Bekannter von mir sagte einmal: Wir leben in einem Altersrassismus. Fast jeder Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft ist 50 oder älter. Aber es werden keine 50-Jährigen mehr eingestellt.

Das ist der Punkt, warum angeblich Fachkräfte fehlen. Sie fehlen nicht, sie sind nur nicht mehr 30, aber ganz bestimmt nicht vergreist. Eine gezielte Zuwanderungsförderung, wie Sie sie erwähnen, würde diesen Altersrassismus noch mehr verschärfen und sicher vereinzelten Arbeitgebern die Möglichkeit eröffnen, die alten teuren Mitarbeiter gegen junge, billige einzutauschen. Die erwähnte repräsentative Umfrage und ihr Ergebnis halte ich für eine Lüge. Meiner Erfahrung nach ist es absolut ausgeschlossen, dass die Mehrheit der hiesigen Bevölkerung diese Zuwanderung begrüßen würde. Die Unterlagen dieser Umfrage möchte ich gerne einsehen. Dass wir um ausländische Arbeitskräfte werben, ist kein Eigennutz, sondern nützt der Industrie, die jahrelang zu wenig ausgebildet, und damit Kosten eingespart hat, was in die Taschen der Inhaber und Aktionäre geflossen ist. Nun fehlen diese ausgebildeten Leute, und der Staat soll es wieder einmal richten. Auf wessen Kosten denn? Multi-Kulti ging nicht schief, weil die integrative Begleitmusik fehlte, sondern weil die Bereitschaft, sich zu integrieren, fehlte und immer noch fehlt. Und dies betrifft nun mal hauptsächlich muslimische Zuwanderer. Insgesamt gesehen ist Ihr Artikel ein hervorragendes Beispiel für politische Korrektheit, die allerdings, wie immer, weit an der Wirklichkeit vorbei geht. Unter Journalismus verstehe ich etwas anderes.

Karl-Heinz Brock, Schleid



Migration

Politisch korrekt, aber unrealistisch

Sehr schön, Frau Funk, dass wir jetzt Ihren Standpunkt kennen. Ich möchte Ihnen gerne meinen zu diesem Thema nahe bringen. Sie haben recht, wenn Sie sagen, dass Luxemburg und unsere Region auf vielfältigen Gebieten und unterschiedlichen Ebenen voneinander profitieren. Und die Menschen im besten erwerbsfähigen Alter werden wirklich rar. Aber was ist denn das beste erwerbsfähige Alter? Und wer bestimmt das? Ein Bekannter von mir sagte einmal: Wir leben in einem Altersrassismus. Fast jeder Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft ist 50 oder älter. Aber es werden keine 50-Jährigen mehr eingestellt. Das ist der Punkt, warum angeblich Fachkräfte fehlen. Sie fehlen nicht, sie sind nur nicht mehr 30, aber ganz bestimmt nicht vergreist. Eine gezielte Zuwanderungsförderung, wie Sie sie erwähnen, würde diesen Altersrassismus noch mehr verschärfen und sicher vereinzelten Arbeitgebern die Möglichkeit eröffnen, die alten teuren Mitarbeiter gegen junge, billige einzutauschen. Die erwähnte repräsentative Umfrage und ihr Ergebnis halte ich für eine Lüge. Meiner Erfahrung nach ist es absolut ausgeschlossen, dass die Mehrheit der hiesigen Bevölkerung diese Zuwanderung begrüßen würde. Die Unterlagen dieser Umfrage möchte ich gerne einsehen. Dass wir um ausländische Arbeitskräfte werben, ist kein Eigennutz, sondern nützt der Industrie, die jahrelang zu wenig ausgebildet, und damit Kosten eingespart hat, was in die Taschen der Inhaber und Aktionäre geflossen ist. Nun fehlen diese ausgebildeten Leute, und der Staat soll es wieder einmal richten. Auf wessen Kosten denn? Multi-Kulti ging nicht schief, weil die integrative Begleitmusik fehlte, sondern weil die Bereitschaft, sich zu integrieren, fehlte und immer noch fehlt. Und dies betrifft nun mal hauptsächlich muslimische Zuwanderer. Insgesamt gesehen ist Ihr Artikel ein hervorragendes Beispiel für politische Korrektheit, die allerdings, wie immer, weit an der Wirklichkeit vorbei geht. Unter Journalismus verstehe ich etwas anderes. Karl-Heinz Brock, Schleid

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