Umtauschrecht für Eltern?

Zum Artikel "Eine Grenzfrage des Lebens" (TV vom 15. April):

Das Gesetz, welches hier verabschiedet werden soll, ist ein Gesetz zur Auslese. Ein Gesetz zur genetischen Optimierung des Menschen. In Zukunft werden sich Eltern schuldig fühlen müssen für ihr behindertes Kind. Man hätte das ja verhindern können. Eltern haben die moralische Pflicht, ein genetisch perfektes Kind zu gebären. Mehr Ausgrenzung und Intoleranz ist die Folge. Und nicht nur behinderte Menschen werden davon betroffen sein.

Auch wenn das Gesetz mit Einschränkungen verabschiedet wird, haben wir dadurch nicht den Weg geebnet für das perfekte Kind und den perfekten Menschen? Im Falle, das Kind ist doch nicht perfekt, muss die Mutter es annehmen oder gibt es ein Umtauschrecht? Kann der Mediziner auf Schadenersatz verklagt werden, und wo oder wie kann man das Kind entsorgen?

Ich verstehe, dass Paare sich ein Kind wünschen und "kein Risiko" eingehen wollen, Angst haben vor einer Erbkrankheit. Aber kann man diesen Eltern die Adoption nicht erleichtern? Muss man dafür Gott spielen? Ist man sich überhaupt der Folgen bewusst für zukünftige Generationen? Wer kann sich noch an den Science-Fiction-Film "Gattaca" erinnern? Wie arrogant ist der Mensch, dass er über Leben und Tod, über lebenswürdig und nicht lebenswürdig entscheidet?

Traudel Kühn, Longuich



medizin

Umtauschrecht für Eltern?

Das Gesetz, welches hier verabschiedet werden soll, ist ein Gesetz zur Auslese. Ein Gesetz zur genetischen Optimierung des Menschen. In Zukunft werden sich Eltern schuldig fühlen müssen für ihr behindertes Kind. Man hätte das ja verhindern können. Eltern haben die moralische Pflicht, ein genetisch perfektes Kind zu gebären. Mehr Ausgrenzung und Intoleranz ist die Folge. Und nicht nur behinderte Menschen werden davon betroffen sein. Auch wenn das Gesetz mit Einschränkungen verabschiedet wird, haben wir dadurch nicht den Weg geebnet für das perfekte Kind und den perfekten Menschen? Im Falle, das Kind ist doch nicht perfekt, muss die Mutter es annehmen oder gibt es ein Umtauschrecht? Kann der Mediziner auf Schadenersatz verklagt werden, und wo oder wie kann man das Kind entsorgen? Ich verstehe, dass Paare sich ein Kind wünschen und "kein Risiko" eingehen wollen, Angst haben vor einer Erbkrankheit. Aber kann man diesen Eltern die Adoption nicht erleichtern? Muss man dafür Gott spielen? Ist man sich überhaupt der Folgen bewusst für zukünftige Generationen? Wer kann sich noch an den Science-Fiction-Film "Gattaca" erinnern? Wie arrogant ist der Mensch, dass er über Leben und Tod, über lebenswürdig und nicht lebenswürdig entscheidet? Traudel Kühn, Longuich

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