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Zum Artikel "Künftig weniger Platz für Windräder in Rheinland-Pfalz" (TV vom 28. September) meint dieser Leser:

Es war erschreckend zu lesen, dass ausgerechnet unser Land Rheinland-Pfalz - in dem symbolhaft wahrscheinlich der erste Atomreaktor Deutschlands steht, der nur einen kleinen Zeitraum funktionierte und dann stillgelegt werden musste (Anm. gemeint ist das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich, das 1988 nach knapp zwei Jahren im Probe- und 100 Tagen im Regelbetrieb aufgrund einer richterlichen Entscheidung vom Netz genommen werden musste) - jetzt den Bau von umweltfreundlichen und im Einklang mit der Natur stehenden Windkraftanlagen beschränken will. Dieser Schritt ist ein krasser Rückschritt in Sachen Atomausstieg und ein stilles Anbiedern in Sachen Cattenom. "Lasst den Pannenreaktor ruhig weiterlaufen, dafür behindern wir ein wenig den Ausbau der umweltfreundlichen Windräder." Vor dem Hintergrund, dass Rheinland-Pfalz historische Windmühlen in Trier, Mainz, Koblenz und Prüm schon ab 1393, 1699 oder 1816 nachweisen kann, muss endlich anerkannt werden, dass gerade moderne Windräder eine Technik beinhalten, die sich seit der Römerzeit immer wieder der Zeit angepasst hat, und sie können heute eher mitten in Naturparks stehen, als dass nur ein einziger Atommeiler in unserem Land steht. Landschaften und Naturparks sind veränderbare Gebilde, die sich seit Jahrhunderten bis heute so entwickelt haben und die nur durch den behutsamen Umgang mit Techniken, wie beispielsweise Windräder, die umweltfreundlichen Windstrom erzeugen, achtsam weiterentwickelt werden können. Auch könnte bestimmt ein Großteil der gesamten Grenzbevölkerung von Belgien, Deutschland und Luxemburg viel besser schlafen, wenn in so manchen Gebirgslagen und im Naturpark beispielsweise Windmühlen stünden, anstatt dass in der Ferne die Wasserdampf-Fahnen der Kühltürme des Kraftwerks im französischen Cattenom zu sehen sind. Ullrich Papschik, Bitburg

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