Radfahren hat mit Wirtschaft zu tun

Wenn alle Europäer so viel radelten wie die Dänen und nicht so viel Auto führen wie der Rest, so haben findige Köpfe errechnet, dann könnten in der EU bis zu 142 Millionen Tonnen umweltschädigendes CO2 eingespart werden.

Es wird inzwischen nicht mehr zu bestreiten sein, dass Treibhausemissionen, Klimawandel und Naturkatstrophen in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Und so wird das Jahr 2011 laut den Berechnungen des Rückversicherers Swiss Re wegen seiner Erdbeben, Überflutungen und Stürme als das teuerste in die Geschichte der Versicherungswirtschaft eingehen. Auf 350 Milliarden US-Dollar wird der wirtschaftliche Schaden geschätzt. Die größten Katastrophen waren das Erdbeben und der Tsunami in Japan, die das Atomkraftwerk in Fukushima zerstörten.

In diesem Zusammenhang sind die Ereignisse bei der UN-Klimakonferenz im südafrikanischen Durban symptomatisch dafür, wie engstirnig und kurzfristig Menschen denken. Da steigt ein Land wie Kanada mit riesigen Naturreservaten, aber reichlich Bodenschätzen aus dem Kyoto-Protokoll aus, nicht nur, weil es die Emissionen massiv erhöht statt gesenkt hat, sondern weil es sich von Lobbyinteressen der Energiekonzerne hat einlullen lassen. Ohnehin scheinen die Entwicklungs- und Schwellenländer schlauer geworden zu sein. Selbst stets vorgeführte Staaten wie China haben sich zu Vorreitern in Sachen Windenergie und Solarthermie gemausert. Hightech-Nationen könnten schon bald das Nachsehen haben. Insofern hat Klimaschutz auch eine langfristige wirtschaftliche Komponente.

s.schwadorf@volksfreund.de

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