Pflegefahrplan für Staudenbeete

Trier · Hochsaison in der Rabatte: Das bedeutet Blütenschauspiel und Gartengenuss. Damit Prachtstaudenbeete auch für den Rest der Saison prächtig aussehen, gibt es ein paar Tricks.

 Staudenbeete mit Orientalischem Mohn, weißem Geißbart, gelben Taglilien und den Blautönen von Katzenminze (vorne), Eisenhut und Storchschnabel bereichern das Gartenbild. TV-Foto: Kathrin hofmeister

Staudenbeete mit Orientalischem Mohn, weißem Geißbart, gelben Taglilien und den Blautönen von Katzenminze (vorne), Eisenhut und Storchschnabel bereichern das Gartenbild. TV-Foto: Kathrin hofmeister

Trier. Im Juni beginnt der sogenannte Remontierschnitt. Pflanzen, die ein zweites Mal blühen - sprich: remontieren - werden vor dem Verblühen bis auf eine Handbreit zurückgeschnitten. Dazu zählen: Frauenmantel, Feinstrahlaster, Kokardenblumen, Jakobsleiter, Katzenminze, Schafgarbe, Staudensalbei, Storchschnabel (Geranium pratense, G. endressii und x oxonianum).
Eine besondere Behandlung braucht Rittersporn. Er wird etwa zwei Handbreit über dem Boden gekappt. Da die Stummel "bluten", also Pflanzensaft absondern, knickt man sie um. Das verhindert Fäulnis. Der frische Austrieb ist schneckengefährdet. Daher gibt man neben der Düngung für den Durchstart zum zweiten Blütenflor Schneckenkorn um die Horste. Schnecken werden auch von herabgefallenen Blütenblättern der Edelpfingstrosen angelockt.
Es gibt zwei weitere Gründe, warum man Paeonien im Verblühen über dem obersten Blatt abschneidet: Am Boden liegende Blätter faulen und würden Pilzkrankheiten begünstigen. Der Schnitt verhindert, dass unnötig viel Kraft in die Samenbildung geht.
Mähen und aufbinden


Um die richtige Schnitthöhe geht es auch beim Rasen. Zu einem perfekten Beet gehört das gepflegte Grün. Der Kontrast zwischen überbordender Rabattenfülle und geschorenem Rasen setzt Beete erst richtig in Szene. Ein zu kurzer Schnitt begünstigt allerdings Unkräuter und Moos und lässt das Gras schnell vertrocknen. Deshalb: Lieber öfter mit einer Schnitthöhe von mindestens 25 Zentimetern mähen! Während Grashalme stramm stehen, neigen hoch wachsende Stauden oftmals zum Umfallen. Sonnenbraut, Margeriten und Rittersporn sind typische Kandidaten, die gestützt werden müssen. Stecksysteme wie sogenannte Link-Stakes gibt es in verschiedenen Höhen.
Thema Düngung: Stickstoff steigert das Wachstum. Phosphor fördert die Blüte. Kalium macht die Pflanze stabil. Mit diesem Grundwissen kann man bedarfsgerecht düngen. Durch das Angebot an speziell auf bestimmte Pflanzengruppen abgestimmtem Dünger ist die optimale Versorgung der Gartenpflanzen einfach geworden. Rittersporn bekommt im Juni für die zweite Blüte im Spätsommer eine extra Portion mineralischen Volldünger.
Auch andere Prachtstauden vertragen nach der organischen Frühjahrsdüngung eine Zugabe. Pfingstrosen beispielsweise sollten nach der Blüte noch einmal kalibetont gedüngt werden, da sie jetzt die Knospen für das kommende Jahr bilden.
Herbstblühende Stauden wie Astern versorgt stickstoffbetonter Dünger. Ende des Monats stellt man das Düngen bei Stauden im Freiland ein. Die Triebe müssen ausreifen. Gehen Stauden zu mastig - also überernährt - in den Winter, sind sie sehr frostempfindlich.
Gießen ist wichtig


Je nach Wetterlage zählt Gießen zu den Hauptaufgaben im Garten. Phlox, Taglilien und alle Stauden mit dem Wort Sonne im Namen (Sonnenbraut, Sonnenauge, Sonnenblume) sind durstige Kandidaten. In Trockenperioden hilft ein kleiner Wall um die Pflanzen, der das Nass kurzzeitig wie ein Wassergraben hält. So rinnt es nicht einfach weg, sondern sickert in den Wurzelbereich.

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