Wege aus der Abhängigkeit

Trier · 1,3 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig. Auch in der Region ist Alkohol die Droge Nummer eins. Im Rahmen der bundesweiten Suchtwoche findet heute ab 17 Uhr eine TV-Telefonaktion dazu statt.

Trier. Die Abhängigkeit entwickelte schleichend. Bei der Bundeswehr begann er zu trinken, während seiner späteren Ausbildung zum Krankenpfleger griff er weiter zur Flasche. Im Krankenhaus bekam er immer öfter Ärger mit seinem Chef. Aus Frust und Ärger trank er noch mehr. Der Mann wurde alkoholabhängig, brauchte schon morgens Alkohol, trank auch während der Arbeit.
Das Beispiel ist eines von vielen. 1,3 Millionen Alkoholabhängige gibt es in Deutschland. Die derzeit laufende bundesweite Suchtwoche will auf die Probleme der Betroffenen hinweisen.
Suchtkranke Menschen bemühen sich meist, ihre Abhängigkeit nach außen geheim zu halten und leiden selbst unter ihrer Krankheit und deren Folgen. Ihre Angehörigen leiden ebenfalls, unterstützen jedoch die Abhängigkeit oft unbeabsichtigt, indem sie sich beispielsweise an der Geheimhaltung beteiligen, den Suchtkranken beim Arbeitgeber entschuldigen oder den Konsum kontrollieren.
Vier Experten des Arbeitskreises Suchtvorbeugung in Trier beraten heute Betroffene und Angehörige am TV-Telefon. Von 17 bis 19 Uhr stehen Sie Rede und Antwort. Die Anrufer können anonym bleiben, wenn sie das wünschen.
Am Telefon halten sich bereit:
Andreas Stamm, Suchberatung Die Tür in Trier, 0651/7199-194. An ihn können sich etwa Eltern und Erzieher wenden, die wissen wollen, was sie tun müssen, damit Kinder nicht süchtig werden oder was bereits in Kindertagesstätten und Schulen zur Prävention getan werden kann.
Heike Petermann, Fachambulanz für Suchtkranke und Angehörige des Caritasverbandes Trier, 0651/7199-195. Sie berät Menschen mit Problemen mit Alkohol, Medikamenten, Spielsucht und Essstörungen und auch Autofahrer, die wegen Alkohols ihren Führerschein verloren haben.
Christine Schmitz, Jugendschutzbeauftragte für Trier und Trier-Saarburg, 0651/7199-196. Sie ist Expertin für Jugendschutz und Prävention in Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen.
Heinz Fichter, Geschäftsführer der Selbsthilfegruppe für Suchtkranke Kreuzbund Trier. 0651/7199-197. Er ist Ansprechpartner für Möglichkeiten aus der Sucht auszusteigen und für Therapiemöglichkeiten. red

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