Heuschnupfen Sturm sei dank: Bei welchen Pollen Allergiker etwas aufatmen können

Die Saison für den Pollenflug beginnt immer früher. Denn durch den Klimawandel blühen viele Bäume schon in den Wintermonaten. Wir sagen Ihnen, ob Sie zur Zeit beschwerdefrei durchatmen können und wo Sie aufpassen müssen.

Was fliegt denn da? Auf diese Pollen müssen sich Allergiker jetzt einstellen
10 Bilder

Was fliegt denn da? Auf diese Pollen müssen sich Allergiker jetzt einstellen

10 Bilder
Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Welche Pollen fliegen jetzt wieder - oder immer noch? Wegen des Klimawandels dauert die Leidenszeit für Allergiker oft länger als in früheren Jahrzehnten, oder sie endet aufgrund mehrerer oder Kreuzallergien gar nicht. Denn wie das Bundesministerium für Umweltschutz und Verbraucher auf seiner Website mitteilt, verlängern die milden Temperaturen nicht nur die Blütezeit, sondern ermöglichen es auch nicht-heimischen Pflanzen, in unserem Klima zu gedeihen und wiederum Allergien auszulösen.

Ein wichtiger Faktor bei der Pollenbelastung ist das Wetter, schreibt der Deutsche Polleninformationsdienst. Zum einen, weil die Pflanzen früher blühen, wenn es früher im Jahr warm ist. Zum anderen, weil Pollen sich bei regnerischem, feuchtem Wetter deutlich schlechter in der Luft halten, als bei trockenen Wetterlagen. So sorgten die Sturmtiefs der vergangenen Tage dafür, dass die Pollen kräftig durchgewirbelt wurden, so der Polleninformationsdienst. Gelegentliche Regenfälle wuschen sie dann aus der Luft heraus. Eine höhere Belastung gab es da nur an Tagen mit Zwischenhocheinfluss.

Pollenflug aktuell: Hasel steuert auf ihren Höhepunkt zu

Schon ab Ende Dezember werden Allergiker von den Pollen der Hasel geplagt, zeigen die Daten beim Deutschen Wetterdienst. Bis Mitte Februar nimmt die Intensität noch zu. Mitte März sinkt die Belastung dann deutlich. Aber erst Anfang April soll die Haselblüte wieder vorbei sein. Die Region Trier gehört zu den am stärksten belasteten Gebieten in Deutschland.

Bei der Pollenbelastung durch Hasel kommt es derzeit stark auf das Höhenniveau an, in dem man sich befindet. Nach dem Polleninformationsdienst ist die Haselblüte in den Niederungen fast abgeschlossen, wodurch die Belastung nur noch mittlere Niveaus erreicht. Dagegen steigt die Belastung in mittleren Höhen bis 1000 Meter, wo die Haselblüte erst jetzt ihren Höhepunkt erreicht.

Erle blüht gemeinsam mit der Hasel

Laut Deutschem Wetterdienst ist die Erlenblüte derzeit ihre Hauptzeit. Erst Anfang April soll die Erlenblüte ganz vorüber sein. Doch eine erhöhte Belastung durch Erlenpollen ist derzeit nur an einzelnen Tagen zu erwarten.

Denn laut dem Deutschen Polleninformationsdienst könnten die Stürme der vergangenen Tage dafür gesorgt haben, dass viele der reifen Erlenkätzen abgerissen wurden und nun weniger Pollen freigesetzt werden. Aufatmen können Erlen-Allergiker noch in höheren Lagen: Hier hat die Blüte noch nicht eingesetzt und es fliegen nur vereinzelt Pollen aus dem Tal herum.

Eibe-Pollen fliegen weit

Eibenbüsche werden oft auf Friedhöfen, in Parks und in Gärten als Ziergehölze gepflanzt. Laut Pollenflugdienst noch nicht weit gediehen, weil das Wetter dafür noch nicht mild genug ist. Dennoch können stundenweise Beschwerden auftreten, wenn es für Büsche in der Nachbarschaft für kurze Zeit doch mal ideale Blütenbedingungen gibt.

Nur in der direkten Umgebung eines Eibenstrauchs kann es so richtig heftig werden, da die Eibe ihre Pollen in ganzen Wolken freisetzt. Dass dies mit milderen Frühlingstemperaturen bald passieren könnte, daran ändern auch die Stürme nichts. Denn laut Polleninformationsdienst reißen die pollentragenden Zäpfchen der Eibe in den Stürmen der vergangenen Tage nicht so leicht ab, wie die Kätzchen von Erle und Hasel.

Pollen von Zypressen fliegen bis nach Deutschland

Wer keine Allergie gegen Erle, Hasel oder Eibe hat und trotzdem über Heuschnupfen-Beschwerden klagt, könnte unter dem Pollenflug der Zypressen leiden. So heißt es beim Polleninformationsdienst weiter, dass diese mediterranen Bäume in Südeuropa stark in Mode gekommen sind und über weite Strecken bis nach Deutschland fliegen können. Doch auch hier werden Zypressenarten, wie auch der Mammutbaum, immer beliebter.

Welche Pollen fliegen jetzt? Ulme, Pappel, Weiden und Ahorn

Auch andere Pflanzen sind schon früh  in die Blüte gestartet und können Allergiker an trockenen Tagen belasten. Der Deutsche Polleninformationsdienst warnt vor den Pollen von Ulme, Pappel, Weide und Ahorn, wie dem in Innenstädten beliebten Rot- und Silberahorn. Die Blüte der Esche hat hierzulande noch nicht eingesetzt. Ihre Pollen kommen aber derzeit in leichten Konzentrationen aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa geweht. Bis in den Juni hinein muss bei diesen Sorten mit Beschwerden gerechnet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort