Bei den Kunden sitzt das Geld wieder lockerer

Die Feiertage stehen vor der Tür, und die Deutschen geben wieder mehr Geld aus. Beste Voraussetzungen für ein florierendes Weihnachtsgeschäft. In der Region sind die Einzelhändler optimistisch. Sie hoffen, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigt.

 Flanieren, gucken, kaufen: Viele Kunden im Weihnachtsgeschäft – das wünschen sich nicht nur die Händler in der Trier Galerie. TV-Foto: Verona Kerl

Flanieren, gucken, kaufen: Viele Kunden im Weihnachtsgeschäft – das wünschen sich nicht nur die Händler in der Trier Galerie. TV-Foto: Verona Kerl

Trier/Wittlich/Bitburg/Daun. Der Countdown läuft: Goldene Kugeln, Kunstschnee und Tannengrün schmücken die Geschäfte, in den Auslagen sitzen Weihnachtsmänner mit ihren Rentieren, Silbersterne und Lichterketten baumeln von den Decken: Der Einzelhandel steht in den Startlöchern für das Weihnachtsgeschäft 2010. Jetzt müssen nur noch die Kunden kommen.

Dass dieses Jahr erfolgreich wird, glaubt Alfred Thielen, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes der Region Trier. "Wir sind sehr optimistisch, dass wir das Ergebnis von 2009 noch um zwei bis drei Prozent steigern können." Schon die vergangenen Monate seien recht passabel gelaufen. "Die Stimmung ist gut", freut sich Thielen.

Auch Karin Kaltenkirchen, Vorsitzende der City-Initiative Trier, darf sich entspannt zurücklehnen: "Die Wirtschaftsprognosen sind günstig. Da steht einem guten bis sehr guten Weihnachtsgeschäft nichts entgegen." Heutzutage könne man es ja bereits als Erfolg werten, wenn man den Umsatz halte. Doch wer rastet, rostet. Und wer keine Ideen hat, macht irgendwann den Laden dicht. Und so haben sich Gewerbevereine und City-Initiative Gedanken darüber gemacht, wie sie Kunden mit speziellen Angeboten locken können. Die City-Initiative setzt da auf den Trierer Gutschein (ein Gutschein kostet zehn Euro), der in rund 50 Betrieben eingelöst werden kann - und verzeichnet eine wachsende Nachfrage.

In Daun verkaufen sich die Dauner Taler (einer kostet zehn Euro) wie warme Semmeln. Hans Dieter Wilhelm, Vorsitzender des Gewerbevereins, wertet die Münze als zusätzlichen Anreiz für die Kundschaft, Geld auszugeben. Mittlerweile seien Taler im Wert von rund 40 000 Euro im Einsatz, Tendenz steigend. Dass die Dauner Einzelhändler da überaus optimistisch sind, liegt auf der Hand. "Wir sind sehr aktiv im Stadtmarketing, haben viele Touristen und gehen daher davon aus, dass unser Umsatz auf dem Vorjahresniveau bleibt."

Über den Weihnachtsmarkt bummeln, shoppen gehen und bei Musik von Unterhaltungskünstler Thomas Schwab und Sängerin Patricia Kelly von der einstmals berühmten "Kelly Family" sich die Zeit vertreiben: So stellt sich der Gewerbeverein Bitburg das perfekte Einkaufserlebnis vor. "Wir sind gespannt", sagt Edgar Bujara, Vorsitzender des Gewerbevereins. "Der Weihnachtsmarkt zieht immer sehr viele Besucher an. Ich denke, der Umsatz wird auf demselben Level wie im Vorjahr liegen." Kollege Hans-Joachim Kurth, zweiter Vorsitzender, geht sogar noch einen Schritt weiter: "Dem Einzelhandel in Bitburg wird großes Vertrauen entgegengebracht. Wir haben eine Käuferschicht, die gerne in Bitburg ihr Geld ausgibt. Es boomt, und wir sind zufrieden."

Schöne Aussichten. Die will auch Ruth Reitz-Born, Leiterin der AG Kaufleute in Wittlich, genießen. "Ich denke, es wird ein schönes Weihnachtsgeschäft. Es könnte durchaus sein, dass es in diesem Jahr sogar noch ein bisschen besser wird als im vergangenen Jahr."

Die Zeichen stehen gut dafür.

Verkaufsoffene Sonntage sind am 28. November in Trier, Saarburg, Morbach, Thalfang und Bitburg.

extra Zahlen und Fakten: 12 883 Menschen arbeiten sozialversichert im regionalen Einzelhandel (ohne VG Kelberg). Weitere 6192 Menschen arbeiten sozialversicherungsfrei. Es gibt knapp 5000 Einzelhandelsbetriebe in der Region (März 2010). 2,5 Milliarden Euro werden im regionalen Einzelhandel umgesetzt - hauptsächlich in der Vorweihnachtszeit. (vk)umfrage Gabriele Haferkamp, 55, Schweich: Ich glaube, ich werde genauso viel ausgeben wie im letzten Jahr. Ich werde unter anderem meine Geschwister sowie meine Nichte und ihr Baby beschenken. Julia Gessner, 22, Trier: Dieses Jahr wird es teuer, da ich mehr Menschen beschenke als sonst. Ich habe schon einige Geschenke gekauft. Für meinen Freund überlege ich mir aber noch etwas ganz Besonderes. Uwe Wilken, 56, Trier: Ich gebe generell für Weihnachtsgeschenke nicht viel Geld aus, und die Anzahl der Verwandten ist weder mehr noch weniger geworden. Meine Frau und ich mögen den Weihnachtskonsumrausch nicht. Galina Gabriel, 58, Bitburg: Ich werde dieses Jahr weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben, weil mein Mann arbeitslos war und die Preise gestiegen sind. Hanna Krämer, 52, Trier: Über Weihnachtsgeschenke habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich mache das eher spontan. Kurt Sonnier, 62, Sehlem: Die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke sind bei mir dieses Jahr nicht anders als sonst auch.

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