Mond Drei Mond-Spektakel in einer Nacht

Darmstadt/Offenbach · Supermond, „Blue Moon“ und Mondfinsternis in einer Nacht, das gab es zuletzt 1982. Doch die Finsternis ist bei uns nicht sichtbar.

 Die Bildkombo zeigt von links oben nach rechts unten die verschiedenen Phasen einer totalen Mondfinsternis. Der Mond bietet in der letzten Januar-Nacht gleich drei besondere Phänomene.

Die Bildkombo zeigt von links oben nach rechts unten die verschiedenen Phasen einer totalen Mondfinsternis. Der Mond bietet in der letzten Januar-Nacht gleich drei besondere Phänomene.

Foto: dpa/Sven Hoppe

(dpa) Der Vollmond bietet in der letzten Januar-Nacht gleich drei besondere Phänomene: Er ist der Erde besonders nah und wirkt dadurch heller und größer als sonst. Dazu kommt eine totale Mondfinsternis, die aber in Deutschland nicht sichtbar ist. Zudem steht der Mond zum zweiten Mal in einem Kalendermonat voll am Himmel. „Es ist eine kleine Kuriosität, dass wir das alles auf einmal haben“, sagt Astronomin Carolin Liefke von der Vereinigung der Sternfreunde. Zuletzt fielen alle drei Ereignisse vor rund 35 Jahren auf einen Tag: am 30. Dezember 1982. Das nächste Mal werde es am 31. Januar 2037 sein.

Ob der Vollmond bei uns nachts sichtbar sein wird, hängt von der Wetterlage ab - und die sieht eine knappe Woche vorher gar nicht gut aus. „Da kann ich wenig Hoffnung machen“, sagt die Meteorologin Jacqueline Kernn vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. „Wir bleiben voraussichtlich tiefdruckbestimmt.“ In der Nacht zum 1. Februar ist demnach mit Regen oder mitunter gar Schnee zu rechnen, größere Wolkenlücken seien nicht absehbar.

Doch um welche drei Phänomene geht es genau?

SUPERMOND: „Der Vollmond erscheint vergleichsweise groß“, sagt Astronomin Liefke. Dieses Phänomen trete jedes Jahr mehrmals auf. In den Wintermonaten sei der Mond - wenn er voll ist - relativ nah an der Erde. Der Abstand betrage dann etwa 360 000 Kilometer statt sonst rund 400 000 Kilometer. Das liege an der Bahn, auf der der Mond um die Erde kreise. Sie sei nicht genau rund. Wenn der Punkt, an dem Mond und Erdbahn besonders nah beieinander stehen, genau an Vollmond getroffen werde, gebe es den sogenannten Supermond. „In den nächsten Jahren wird das wieder etwas weniger.“

„BLUE MOON“: Der Ausdruck kommt aus dem englischen Sprachraum. „Im Deutschen gibt es den Begriff nicht“, sagt Liefke. Der Mond leuchtet auch keineswegs blau. Es ist einfach der zweite Vollmond innerhalb eines Kalendermonats. „Wir haben alle 29 Tage Vollmond, da kann das immer mal vorkommen, außer im Februar.“ Im Schnitt komme ein „Blue Moon“ ungefähr alle zweieinhalb Jahre vor. Der erste Vollmond war am 2. Januar, der zweite fällt jetzt auf den 31.

TOTALE MONDFINSTERNIS: Bei einer toalen Mondfinsternis wandert der Vollmond durch den Kernschatten der Erde. In Deutschland ist die Finsternis nicht zu sehen, denn sie beginnt Liefke zufolge um 11.51 Uhr und dauert bis 17.00 Uhr. Die maximale Verfinsterung sei um 14.30 Uhr. „Da ist bei uns schönster Nachmittag.“ Wer sie unbedingt sehen will, hat in Ostasien gute Chancen oder über dem Polarkreis, wo es tagsüber wegen der Polarnacht noch dunkel ist. Eine totale Mondfinsternis gebe es durchschnittlich zweimal im Jahr. Auf die zweite können sich die Menschen in Deutschland freuen: „Im Juli ist sie bei uns deutlich besser zu sehen und fällt dazu noch auf einen Samstag“, sagte Liefke.

(dpa)
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