Letzte Kreiswehrersatzämter schließen heute

Berlin/Trier · Im Zuge der Bundeswehrreform werden am Freitag, 30. November, die zuletzt noch 52 Kreiswehrersatzämter aufgelöst. Damit endet eine Ära: Von 1957 bis 2010 hat es rund 20 Millionen Musterungen in den Kreiswehrersatzämtern gegeben.

An die Stelle der Ämter treten 16 Karrierecenter und 110 Beratungsbüros der Bundeswehr, die bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften helfen sollen. Bis zur Abschaffung der Wehrpflicht 2011 waren seit 1957 rund 8,5 Millionen Wehrpflichtige zum Grundwehrdienst einberufen worden. Das Kreiswehrersatzamt Trier war bereits 2006 im Zuge der Bundeswehrreform in ein Musterungszentrum umgewandelt worden. Vor vier Monaten wurde es geschlossen. In der Geschichte der Kreiswehrersatzämter ging es nicht nur ernst zu. Eine Anekdotensammlung des Bundesverteidigungsministeriums erzählt unter anderem diese Geschichte: Ein junger Mann wurde von der Arzthelferin in das kleine Zimmer mit der Hörkabine gebracht. Dort erfolgte eine normale Hörprüfung in der geschlossenen Kabine. Der Befund wurde von der Arzthelferin auch ordnungsgemäß ausgedruckt, der Raumwieder verschlossen und die verdiente Mittagspause angetreten. Dumm nur, dass der junge Mann in der Hörkabine vergessen wurde.
Trotz Klopfens erinnerte sich die Arzthelferin erst 30 Minuten später an den Eingeschlossenen. Erst dann befreite sie ihn. Ihrerseits würdigte sie ausdrücklich, dass der "Klaustrophobietest" gut bestanden worden wäre.

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