Landwirtschaft Gutes Jahr für Arla-Bauern

Viby/Pronsfeld · 2017 hat die rund 11 200 Milchbauern, die in der Molkereigenossenschaft Arla Foods organisiert sind, durchatmen lassen. Nach schweren Jahren gab es wieder einen besseren Milchpreis. Auch rund 2000 Landwirten in der Region hilft das.

Landwirtschaft: Gutes Jahr für Arla-Bauern
Foto: klaus kimmling

Nach schweren Jahren laufen die Geschäfte in der Milchwirtschaft seit Monaten wieder besser. Dies belegen auch die Zahlen der internationalen Molkereigenossenschaft Arla Foods. Der Konzernumsatz ist im vergangenen Jahr um 8,1 Prozent auf nun 10,3 Milliarden Euro gestiegen.

In der Molkerei sind gut 11 000 Milchbauern aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Schweden und den Niederlanden zusammengeschlossen. Seit 2012, nach der Fusion von Arla und Milch Union Hocheifel (Muh), gehören auch rund 2000 Milchbauern aus der Region (inklusive NRW, Belgien, Luxemburg) zur Genossenschaft. Das Produktionswerk in Pronsfeld ist das modernste und größte Werk in der Gruppe. 2017 wurden dort rund 1,7 Milliarden Kilogramm Milch verarbeitet. Gut 1000 Mitarbeiter arbeiten in Pronsfeld. Insgesamt hat Arla Foods im vergangenen Jahr fast 14 Milliarden Kilo Milch verarbeitet. Das Unternehmen, in Deutschland bekannt mit Marken wie Arla Buko, Arla Skyr und Kaergarden, konnte seinen Genossenschaftsmitgliedern im Vergleich zum Vorjahr einen um 27 Prozent höheren Milchpreis bezahlen. Der Jahresüberschuss lag mit 299 Millionen Euro bei 2,8 Prozent des Umsatzes und damit innerhalb des festgelegten Zielbereichs der Genossenschaft. Erreicht wurde dieses positive Ergebnis in einem Jahr, das durch starke Preisveränderungen geprägt war. Dies ermöglichte eine Erhöhung der Verkaufspreise um eine Milliarde Euro. Der durchschnittliche Milchpreis lag mit 38,1 Cent je Kilogramm deutlich über dem schwachen Wert von 2016 mit 30,9 Cent.

„Wir konnten unser Wachstum in 2017 dank einer ausgewogenen Verteilung von Marken, Kategorien und Regionen vorantreiben und ein sehr solides Ergebnis erzielen. Dabei war am wichtigsten, dass wir deutlich höhere Milchpreise an unsere Genossenschaftsmitglieder zahlen und unsere Bilanz stärken konnten, um die für 2018 vorgesehenen hohen Investitionen tätigen zu können“, so Peder Tuborgh, Vorstandschef (CEO) von Arla Foods.  Arla plant 2018 Investitionen von mehr als einer halben Milliarde Euro, um das Firmenwachstum im Rahmen des Strategieprogramms „Good Growth 2020“ weiter voranzutreiben. In Deutschland sind Investitionen in Höhe von 65 Millionen Euro vorgesehen (der TV berichtete). Am Standort Pronsfeld sind bis 2021 rund 190 Millionen Euro für den Bau eines zweiten Milchtrockenturms zur Herstellung von Milchpulver vorgesehen. Mit dem Bau solle diesen Herbst begonnen werden, der Produktionsstart sei für 2021 geplant.

Das Markenwachstum bleibe ein entscheidender Faktor für Arla, da es ein Gegengewicht zur Volatilität des Marktes und der Rohstoffpreise ist, teilt das Unternehmen mit. Denn diese wirkten sich stärker auf Produkte aus, die nicht als Marke verkauft werden. Im Jahr 2017 erhöhte Arla Foods den Anteil seines Markengeschäfts auf 44,6 Prozent. Damit lag der Wert schon über den eigenen Plänen für 2020 (45 Prozent).

Für das laufende Jahr ist die Molkereigenossenschaft vorsichtig optimistisch: „Bedingt durch höhere Milchmengen und einen verbesserten Produktmix wird der Umsatz im Jahr 2018 voraussichtlich auf einem vergleichbaren Niveau liegen – zwischen 10 und 10,5 Milliarden Euro. Das Unternehmen strebt auch 2018 einen Jahresüberschuss von 2,8 bis 3,2 Prozent des Umsatzes an.“

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