Bahnverkehr Wider Erwarten: Auf einem Teil der Eifelstrecke sollen bald wieder Züge fahren (Update)

Trier · Die Flutkatastrophe im Juli hat fast die gesamte Bahnstrecke von Trier-Ehrang nach Gerolstein zerstört. Zunächst hieß es, dass bis Ende nächsten Jahres dort kein Zug mehr fahren wird. Nun geht es zumindest teilweise doch schneller als gedacht.

 Die Eifelstrecke wurde durch die Flut fast komplett zerstört. Foto: Mario Hübner

Die Eifelstrecke wurde durch die Flut fast komplett zerstört. Foto: Mario Hübner

Foto: TV/Mario Hübner

Weite Teile der Eifelstrecke wurden durch die Flutkatastrophe zerstört. Wassermassen hatten Schienen und Brücken weggerissen, Bahnhöfe überflutet und Züge zerstört. Die Bahn sprach von einem „historischen Ausmaß“. Die Strecke sei auf zahlreichen Streckenabschnitten „stark beschädigt“.

Eine Bahnsprecherin teilte volksfreund.de kürzlich mit:. „Die enormen Wassermassen haben Bahnübergänge und das Gleisbett beschädigt. Insgesamt sechs Brücken müssen repariert oder neu gebaut werden.“

Angesichts der enormen Schäden ging man bei der Bahn davon aus, dass bis Ende nächsten Jahres keine Züge zwischen Trier-Ehrang und Gerolstein fahren werden. Doch offenbar gehen die Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten schneller voran als erwartet.

Die Bahn teilte nun mit, dass bis Ende des Jahres zumindest zwischen Ehrang und Auw (Eifelkreis Bitburg-Prüm) wieder Züge fahren sollen. Im kommenden Frühjahr soll die Strecke bis Kyllburg wieder befahrbar sein. Im Sommer folge der Abschnitt nach Gerolstein, anschließend die Strecke nach Nettersheim in Nordrhein-Westfalen, teilte die Bahn mit. Die ausfallenden Züge werden durch Busse ersetzt.

Bis es auf der Eifelstrecke wieder durchgehende Züge nach Köln geben wird, dauert es aber wohl noch einige Zeit. Zwar soll auf nordrhein-westfälischer Seite der Bahnverkehr zwischen Euskirchen und Mechernich bis zum nächsten Frühjahr wieder aufgenommen werden und auf dem Abschnitt bis Kall sollen bis zum Sommer 2022 wieder Züge fahren; zwischen Kall und Nettersheim werde die Strecke aber bis Sommer 2023 „umfassend“ erneuert, teilte die Bahn mit. Geplant ist, dass dort die Elektrifizierung vorangetrieben wird.  Die Deutsche Bahn stehe wegen  einer möglichen Elektrifizierung der Eifelstrecke in Abstimmung mit den Ländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, teilte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage unserer Redaktion mit. Hierbei gehe es unter anderem um die Abschnitte von Ehrang bis Nettersheim.

„Der Wiederaufbau sollte dazu genutzt werden, notwendige Optimierungen an der Strecke vorzunehmen, um die Schieneninfrastruktur zukunftsfähig aufzustellen. Hierbei soll die Elektrifizierung der Strecken und der zweigleisige Ausbau ermöglicht werden, um künftig klimaneutrale Mobilität und eine Fahrgastverdopplung auf der Schiene erreichen zu können“, sagt Katrin Eder (Grüne), Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium. Ohne die Elektrifizierung bleibe die Region Trier und die Eifel abgehängt, sagt der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz (CDU).   Auch der Vorsteher des Zweckverbands Schienenpersonennahverkerh Nord, Andreas Ludwig (CDU), Beigeordneter der Stadt Trier, fordert eine Modernisierung der Eifelstrecke.  und schnelle umsteigefreie Reisezeiten zwischen Trier und Köln. „Der Wiederaufbau muss die Reisezeiten deutlich verbessern“, sagt Ludwig.  Dafür sei die Beseitigung der vielen eingleisigen Streckenabschnitte und eine Erhöhung der Streckengeschwindigkeit erforderlich. Der Beigeordnete des Eifelkreises, Michael Billen (CDU), fordert, dass die Strecke künftig besser vor Überflutung geschützt wird. Die Schienen müssten so wieder aufgebaut werden, „dass beim nächsten Hochwasser nicht wieder alles vorne anfängt“.

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