Molkerei Ausbau von Werks-Kläranlage in Pronsfeld genehmigt

Um den Molkereistandort in Pronsfeld zu erweitern, muss die Aufbereitung des Betriebswassers quasi verdoppelt werden. Schon die Planungen erfolgten in enger Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde.

 Das Betriebsgelände der Arla mit der unterhalb liegender Betriebskläranlage und dem Gelände für die Kläranlagen-Erweiterung.

Das Betriebsgelände der Arla mit der unterhalb liegender Betriebskläranlage und dem Gelände für die Kläranlagen-Erweiterung.

Foto: TV/PE Becker GmbH

Pronsfeld (red/aff) Die Molkereigenossenschaft Arla Foods Deutschland will die Milchtrocknung auf dem Betriebsgelände in Pronsfeld ausbauen. Für diese Erweiterung ist es nötig, die Kläranlage der Firma den neuen Anforderungen anzupassen und zu erweitern. Bei einem solchen Vorhaben gibt es allerdings viele gesetzliche Bestimmungen zu beachten. Die Planung erfolgte daher in enger Abstimmung mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord. Die Vorbereitungen sind mittlerweile abgeschlossen. Die SGD Nord hat die Genehmigung für die Kläranlage erteilt.

„Es ist wichtig, dass Fachbehörden und Firmen bei solchen Projekten zusammenarbeiten. Nur so erzielt man Ergebnisse, die garantierten, dass Gesetze eingehalten werden, die aber auch wirtschaftlich vertretbar sind“, erklärt SGD-Nord-Präsident Ulrich Kleemann.

Neben einem  zweiten Trockenturm soll unter anderem auch eine weitere Milchannahmehalle und ein zusätzliches Milchlager entstehen. Die derzeit jährlich verarbeitete Milchmenge von 1,7 Milliarden Kilogramm soll bis zum Jahr 2030 nochmals um 700 Millionen Kilogramm gesteigert werden.

Die Betriebskläranlage der Firma liegt derzeit in der Größenordnung einer Stadt mit 100000 Einwohnern. In den vergangenen Jahren konnte die Schmutzwassermenge durch zahlreiche innerbetriebliche Maßnahmen reduziert werden. Im Zuge der nun geplanten Produktionserweiterung wurde es aber unerlässlich, eine signifikante Erweiterung der Betriebskläranlage anzustreben und mit der Fachbehörde, also der SGD Nord, abzustimmen.

Die Planungen erfolgten unter besonderer Berücksichtigung der Vorgaben aus der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Daraus ergab sich, dass die Prüm als aufnehmendes Gewässer nicht weiter belastet werden konnte. Somit musste die Kläranlage so konzipiert werden, dass die Schmutzfrachten trotz einer erheblichen Steigerung der Abwassermengen nicht erhöht werden durften. Außerdem galt es, eine Temperaturerhöhung des Gewässers durch die teils warmen betrieblichen Abwässer zu vermeiden.

Aus diesen Gründen habe man die Anstrengungen zur Abwasserreinigung überproportional vergrößern müssen, erklärt die SGD Nord in einer Mitteilung. Nahezu alle Einrichtungen der bestehenden Betriebskläranlage müssten dafür in ihrer Kapazität verdoppelt werden. Des Weiteren sei eine Anlage speziell zur Kühlung des Kläranlagenablaufes eingeplant. Diese werde durch Temperaturmessungen in der Prüm gesteuert und regele den Wärmeeintrag. Über umfangreiche Messprogramme zur Überwachung der Einleitungen und des Temperaturverlaufs werde die Einhaltung der Grenzwerte und Temperaturziele sichergestellt.

Diese besonderen Herausforderungen, die sich durch ein Projekt in dieser Größenordnung ergäben, seien in enger Abstimmung der SGD Nord mit dem in der Eifel ansässigen Planungsbüro und den Fachabteilungen der Arla Foods Deutschland realisiert worden, sodass die Einleitungserlaubnis mit integrierter Genehmigung für den Bau und Betrieb der Kläranlage erteilt worden sei.

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