Natur Blütenzauber lockt Freunde von Orchideen in die Eifel

Prüm/Gerolstein · Es sind kaum Flutschäden in den Biotopen fest­zustellen. Ein Buch zeigt, welche Arten hier wachsen.

 Blüten des Breitblättrigen Knabenkrauts.

Blüten des Breitblättrigen Knabenkrauts.

Foto: G. Grossmann

(red) Auch wenn die schweren Schäden noch nicht alle beseitigt sind, die die Flutkatastrophe im Juli des vergangenen Jahres in der Eifel angerichtet hat: Die höhergelegenen Orchideenbiotope haben unter dem Ereignis kaum gelitten. Es seien keine Orchideen­biotope von der Flut betroffen, erklärt der Diplombiologe, Umweltgutachter und Biotop-Betreuer des Kreises Ahrweiler, Andreas Weidner gegenüber Buch­autor Rainer Nahrendorf. Ansgar Dondelinger vom Naturpark Südeifel verweist darauf, in diesem Park gebe es viele Orchideen, die an den Steilhängen der Kalk­mager­rasen wachsen. Deshalb sei davon auszugehen, dass trotz des Hochwassers im Naturpark keine tiefgreifenden Ver­luste entstanden seien.

Weidner rechnet sogar mit einem guten Orchideenjahr 2022 für die Eifel. Es zeichne sich ab, dass die Blüte zwei Wochen früher einsetze. Die ersten Fliegen­ragwurze und Manns­knaben­kräuter fingen an zu blühen. Die im Zuge des Klimawandels häufiger in der Eifel auftretende Frühjahrs­trockenheit könnte allerdings eine frühe Blüte noch stoppen. Wenn es sehr trocken werde, könnte die Blüte doch stecken bleiben, gibt Weidner zu bedenken. Standort­informationen für die Biotope gibt der Naturpark Südeifel generell nicht. Denn es sei in der Vergangenheit vorgekommen, dass dort Orchideen ausgegraben worden seien.

 Zwischen den Blüten dieser Orchidee namens Bocksriemenzunge ist eine Spinne zu Hause.

Zwischen den Blüten dieser Orchidee namens Bocksriemenzunge ist eine Spinne zu Hause.

Foto: H.J. Bolzek

Führungen durch die Orchideen­biotope sind rar. Der Naturpark Südeifel bietet keine Führungen an. Auch die Kurverwaltung von Bad Münster­eifel und die Naturschutzstation der Stadt planen keine Führungen in ihre sehr bekannten Orchideen­gebiete. Fündig wird man dagegen auf dem Internet­portal des Naturparks Nordeifel (siehe unten).

Am 28. Mai gibt es eine geführte Wanderung im Genfbachtal bei Netter­sheim und am 4. Juni in der Eifel-Toskana bei Blankenheim-Ripsdorf. Näheres auf

 Rainer Nahrendorf hat in seinem Buch „Eifel – Das bedrohte Orchideenparadies“ zehn schutzbedürftige Biotope vorgestellt. Das gedruckte Buch sowie das E-Book gibt es im Shop von Epubli und im Buchhandel. Im Naturkundemuseum Gerolstein ist ein Sonder­druck erhältlich – inhaltsgleich und preisgünstig.

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