Tiere Schnelle Flugkünstler: Diese bunten Bewohner auf sechs Beinen schlüpfen ab Mitte Mai

Irrel · Die eleganten Großen Königslibellen fliegen von Mai bis September durch die Region.

 Eine Große Königslibelle.

Eine Große Königslibelle.

Foto: Naturpark Südeifel/Thomas Kirchen

Etwa acht Zentimeter Körperlänge, eine Flügelspanne bis zu elf Zentimetern und ein auffallend buntes Äußeres – die Große Königslibelle (Anax imperator) ist kaum zu übersehen. Sie ist eine der größten und häufigsten Libellen in Deutschland, auch im Naturpark Südeifel ist sie anzutreffen.

Anax imperator überwintert im Larvenstadium. Die Larven halten sich bevorzugt in warmen Bereichen mit Unterwasse­rvegetation auf und suchen erst vor dem Schlüpfen beschattete Röhrichte in der Uferregion auf. Die Entwicklungszeit der Larve beträgt je nach Zeitpunkt der Eiablage und Wassertemperatur ein bis zwei Jahre, die Schlupfzeit reicht von Mitte Mai bis Juni. Die beeindruckenden Libellen fliegen von Mai bis September an Kleingewässern, die reich an Pflanzen sind, aber auch an Tümpeln und Seen. An Gartenteichen ist sie ebenfalls oft zu Gast. Der Vorderkörper ist bei beiden Geschlechtern einfarbig grün. Der Hinterleib des Männchens ist leuchtend hellblau mit schwarzem Längsband, der des Weibchens ist eher blaugrün mit einem mehr dunkel­braunen Längsband.

Libellen können alle vier Flügel unabhängig voneinander bewegen und damit sowohl in der Vorwärts- als auch in der Rückwärtsbewegung blitzschnelle Wendemanöver ausführen. Durch diese Fähigkeit vollführen sie spektakuläre Flüge und versetzen die Menschen immer wieder in Erstaunen.

Lange war der Irrtum verbreitet, dass Libellen stechen und mit einem Stich einen Menschen töten könnten. Diese Annahme kommt auch in irreführenden älteren Bezeichnungen wie „Teufelsnadeln“ und „Augenstecher“ zum Ausdruck. Dabei besitzen Libellen gar keinen Stachel. Tatsächlich ernähren sie sich vielfach von Mücken und Fliegen, auf diese Weise tragen sie zur biologischen Schädlingsbekämpfung bei. Laut Naturpark Südeifel sind jedoch zwei Drittel der in Mitteleuropa heimischen Libellen­arten gefährdet, ein Fünftel ist sogar vom Aussterben bedroht. Ursache ist die Veränderung und Zerstörung der libellentypischen Lebensräume wie Moore, Röhrichte und andere Feuchtbiotope. Wichtig zum Schutz von Libellen sind deshalb der Verzicht auf Pestizide und Dünger besonders in Gewässer­nähe und die Renaturierung von Bächen und Seen. 

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