Maut wahrscheinlicher als Transitverbot

BITBURG. (woc) Im November kommt die LKW-Maut. Sollten dann, um Geld zu sparen, noch mehr LKW über die B 51 rollen, könnte Maut auch für die Bundesstraße zwischen Trier und Bitburg fällig werden.

30 Kilometer, die täglich - besonders bei Berufspendlern - für Stress sorgen: Die B 51 zwischen Trier und Bitburg. Das Verkehrsministerium schreibt für solch stark frequentierte Straßen Verkehrszählungen vor. Eine Zählstelle befindet sich im Bereich Kolmeshöh, zwischen den Abfahrten nach Oberweis/Vianden und Echternach. Eine zweite Zählstelle wurde gestern nahe der Raststätte Meilbrück in den Asphalt gelegt, was dazu führte, dass der Verkehr aus Richtung Trier über Idenheim umgeleitet wurde. In der Gegenrichtung gab es Einbahnverkehr."Induktionsschleifen zählen Fahrzeug-Achsen, darüber lässt sich die Anzahl der LKW bestimmen", sagt Reinhold Heinz, Kolonnenführer bei der Straßenmeisterei Bitburg. Die Zählstelle soll primär darüber Aufschluss geben, wie sich das LKW-Aufkommen durch die Autobahn-Maut für Lastwagen, die im November eingeführt werden soll, verändert. "Wir rechnen damit, dass der LKW-Verkehr auf der B 51 dann noch zunimmt", sagt Heinz.Dabei ist die Verkehrssituation schon jetzt kaum noch erträglich. Erst im Juli verabschiedete der Kreistag Bitburg-Prüm eine Resolution, die den drei- beziehungsweise vierspurigen Ausbau verlangt. Bis zur Fertigstellung dieser Spuren fordert der Kreistag ein Transitverbot für die LKW, die die B 51 nur als Abkürzung auf ihrem Weg durch Europa nutzen.Dass die Situation nach der Maut-Einführung noch schlimmer wird, steht für Bruno von Landenberg vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein nicht fest: "Fakt ist, dass die B 51 keine Paralellstrecke zur neuen A 60 ist, deshalb ist nicht zu erwarten, dass LKW von der Autobahn auf die Bundesstraße wechseln." Doch wie sich die Verkehsströme seit der Eröffnung der A 60 zwischen Bitburg und Wittlich tatsächlich verhalten, weiß niemand so genau.Denn bei der LSV-Zentrale für Rheinland-Pfalz in Koblenz stammen die neuesten Zahlen für die B 51 aus dem Jahr 2000. Repräsentative Zählungen von der A 60 gibt es noch nicht."Im Jahr 2000 rollten täglich zwischen 13 000 und 20 000 Fahrzeuge über die B 51 von Trier nach Bitburg. Davon 17 bis 20 Prozent schwere LKW über zwölf Tonnen", sagt Lutz Nink, Sprecher der LSV Koblenz. Von wesentlichen Änderungen in den vergangenen zweieinhalb Jahren sei nicht auszugehen.Nur 7000 Autos nutzen täglich die A 60

"Auf der neuen A 60-Strecke ist zwar bereits eine Zählstelle installiert, aber noch nicht in Betrieb. Bei einer Tageszählung kamen wir auf 7000 Fahrzeuge pro Tag", sagt Nink. "Eine Entlastung für die B 51 hat die A 60 somit jedenfalls nicht gebracht", stellt der LSV-Sprecher fest.Und was, wenn mit der Maut die Verkehrsströme auf der B 51 doch anwachsen? "Dann besteht die Möglichkeit einer B 51-Maut", sagt Nink. Zahlen müssten dann alle Lastwagen - egal ob sie die Strecke nur als Abkürzung benutzen oder örtliche Firmen gehören oder diese beliefern. Die dadurch drohende Belastung der lokalen Wirtschaft hatte den Kreistag zur Forderung nach einem Transitverbot bewogen. Nink meint jedoch: "Ein Transitverbot halte ich für nicht durchsetzbar, weil Bundesstraßen explizit auch für den Fernverkehr gedacht sind." Ein solches Verbot sei nur möglich, wenn man die B 51 zur Landesstraße "degradieren" würde.

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