Kommentar Eifelturm steht trotz Tiefstand der CDU

Er galt im Wahlkreis 202 von vorneherein als Favorit. Drei Mal in Folge hatte Patrick Schnieder, der seit 2009 für die CDU im Bundestag sitzt, das Direktmandat erobert. Vieles sprach dafür, dass der Arzfelder auch dieses Mal das Rennen macht.

 Kommentarfoto_Dagmar_Dettmer

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Foto: TV/Fetter

Zumal bei den Mitbewerbern zwar erfrischend neue und junge Gesichter dabei waren, aber niemand, der in Sachen Erfahrung, Bekanntheit, Verlässlichkeit und Vertrauen mit Schnieder mithalten könnte. Dennoch: Auch dem Favorit war klar, kämpfen zu müssen. Die Prognosen für seine Partei stimmten alles andere als optimistisch und Kanzlerkandidat Laschet war nicht das Zugpferd, das sich die Christdemokraten gewünscht hatten. Dennoch: Schnieders Wahl galt in der Eifel als sicher. Persönlichkeit geht vor Partei. Tatsächlich hat er mehr Erststimmen errungen, als die CDU Zweitstimmen. Die erzielte im Wahlkreis 202 ihr historisch schlechtestes Ergebnis. Vor dem Hintergrund ist beachtlich, dass Schnieder die starke Stimme für die Eifel in Berlin bleibt. Sicher auch Bestätigung für seine Arbeit in den vergangenen zwölf Jahren. Aber: Im Vergleich zu 2017, als er noch mehr als 50 Prozent errungen hat, muss er dieses Mal deutliche Einbußen verkraften. Das Ergebnis der Sozialdemokratin Lena Werner, sicher auch getragen vom Aufwärtstrend der SPD, ist mehr als ein Achtungserfolg. Von der jungen Frau, die einen engagierten Wahlkampf betrieben hat, wird man nicht zum letzten Mal gehört haben.

d.dettmer@volksfreund.de

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