Heimatfilm Sagenhaft – die Eifel im Film

Bitburg · Adolf Winkler hat mit vielen Laiendarstellern einen Streifen über Mythen, Sagen und Geschichten gedreht.

 Aus Tierschutzgründen darf niemand auf dem Esel sitzen. Auch nicht die Damen von der Kreisverwaltung, die die  frommen Töchter des Frankenkönigs Dagobert darstellen, die mit Hilfe des Esels flüchten.

Aus Tierschutzgründen darf niemand auf dem Esel sitzen. Auch nicht die Damen von der Kreisverwaltung, die die  frommen Töchter des Frankenkönigs Dagobert darstellen, die mit Hilfe des Esels flüchten.

Foto: Tv/Adolf Winkler

Es ist gar nicht so einfach, einen Esel zu finden, der in einem Film mitwirken kann. Aber Adolf Winkler entdeckt im Eselszentrum Langsur einen passenden Darsteller. Damit nicht genug. Um die Legende von den Jungfrauen von Auw darstellen zu können, braucht der Filmemacher auch noch Frauen, die die Töchter des Frankenkönigs Dagobert spielen. Durch Vermittlung von Michael Theis von der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, der selbst einen Stadtsoldaten in der Gäßestrepper-Sage spielt, lassen sich schließlich drei Kolleginnen darauf ein, in dem Film „Mythen, Sagen und Geschichten aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm“ die frommen Töchter zu mimen.

Die Besetzung der Speicherer Wichterchen geht für Regisseur Winkler schneller über die Bühne. „Die Kinder der Speicherer Grundschule waren sofort bereit in die Kostüme zu schlüpfen“, sagt Winkler.

Die Wichterchen haben den Speicherer Handwerkern heimlich bei der Arbeit zugeschaut. Schliefen die Handwerker, haben diese Wesen ähnlich wie die Heinzelmännchen die Arbeit zu Ende gebracht. Doch eines Tages werden sie entdeckt. Und dann verschwinden die kleinen Geister mit den goldenen Schuhen für immer, und die Speicherer müssen ihre Arbeit nun selbst verrichten. Gedreht wurden Teile des Films auch im Speicherer Heimatmuseum. Wobei der Leiter des Museums, Werner Streit, ihn sehr unterstützt habe, wie der Filmemacher betont.

Überhaupt ist er sehr dankbar für die vielen Unterstützer des Filmprojekts und die vielen Laiendarsteller, der Abspann des Films ist auch entsprechend lang. Besonders erwähnt er Harald Knopp, Bernd Quirin, Josef Heuzeroth, Manfred Becker, Stadtarchivar Dr. Peter Neu oder Ramona Hansen aus Kleinlangenfeld. Sie wirkt in der Sage vom Käthenkreuz mit und wiederholt den Sturz der Käthe – auch ohne Stuntfrau – bis die Szene sitzt, die nachts gedreht wurde.

Die Idee für den Film über Mythen, Sagen und Geschichten stammt  von Landrat Joachim Streit, der sich schon auf die Premiere freut, wie er schriftlich mitteilen lässt. Und: „Dieser Film ist von unschätzbarem Wert weil er dazu beiträgt, dass die Erinnerung an die Vergangenheit unserer Heimat lebendig bleibt“, sagt der Landrat. Auch die Kulturstiftung der Kreissparkasse Bitburg-Prüm ist mit im Boot und die Ortsbürgermeister haben schließlich die Geschichten aus ihren Gemeinden beigesteuert.

Der Film ist Arbeit von einem ganzen Jahr, erzählt Winkler. Recherchieren, Lizenzen und Genehmigungen einholen, Darsteller finden, Kostüme, Perücken und Requisiten beschaffen. Für die Hochzeitsszene in Speicher hat er selbst einen Kuchen gebacken. Er ist nach Apolda bei Weimar gereist, wo er eine Szene für die Geschichte um den Arzfelder Klöppelkrieg gedreht hat. In Apolda gibt es nämlich einen Historienverein, der mit originalgetreuen französischen Waffen und Uniformen ausgestattet ist. Und das ist für den Klöppelkrieg wichtig, schließlich kämpften 1798 die Eifeler Klöppelkrieger gegen die französischen Besatzer.

Der 70-Jährige ist für den Film nach Burg Reuland und ins Geisterdorf nach Staudenhof gefahren – quer durch den Eifelkreis und auch nach Hamburg. Dort hat er mit Schauspieler und Sänger Volker Lechtenbrink gearbeitet, der im Film den Erzähler übernimmt.

Das Material, das der Filmemacher zusammengetragen hat, würde für weitere Filme reichen. Aber: „Filme machen ist auch Horror“, wie Winkler verrät. Man muss zum Ende kommen.

Schließlich wird das Material geschnitten, mit Musik unterlegt und mit Grafiken versehen.  Und das wird im Studio in Rehlingen von Ralf Heß übernommen, mit dem Winkler seit Jahren zusammenarbeitet.

Und das fertige Werk kann nun am Mittwoch, 13. November, 19 Uhr, im Kundenzentrum der Kreissparkasse Bitburg begutachtet werden.

 Filmemacher Adolf Winkler freut sich über die engagierten Laiendarsteller  wie Ramona Hansen aus Kleinlangenfeld, die die Rolle der Käthe aus der Sage um das Käthenkreuz spielt. 

Filmemacher Adolf Winkler freut sich über die engagierten Laiendarsteller  wie Ramona Hansen aus Kleinlangenfeld, die die Rolle der Käthe aus der Sage um das Käthenkreuz spielt. 

Foto: TV/Maria Adrian

Um Anmeldung zur Filmpremiere am Mittwoch im Kundenzentrum der Kreissparkasse Bitburg wird gebeten unter der E-Mail-Adresse Anette.Lichter@KSKBitburg-Prüm.de

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