Hilfe für Türkei und Ukraine Das gab es noch nie: Der ganze Eifelkreis sammelt an einem Tag

Bitburg-Prüm · Vereine, Politik und Blaulichtfamilie tun sich zusammen und organisieren einen kreisweiten Sammeltag. Wir erklären, was für Türkei und Ukraine besonders dringend benötigt wird.

 Hier soll bald noch mehr lagern: Die Sammelstelle von MMS Humanitas in Burbach-Neustraßburg.

Hier soll bald noch mehr lagern: Die Sammelstelle von MMS Humanitas in Burbach-Neustraßburg.

Foto: TV/Christian Thome

In der Frage, wie man zielgerichtet in Krisengebieten (in diesem Fall der Türkei und der Ukraine) helfen kann, ist der Eifelkreis Vorreiter. Und nein, das ist keine persönliche Meinung des Autors. Im Landkreis tut man sich zusammen und organisiert etwas, das es, glaubt man einem der Initiatoren, in der Form bundesweit noch nicht gegeben hat: einen kreisweiten Sammeltag.

Am Samstag, 25. März bieten MMS Humanitas (ein Verein, der sich nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gründete, um dort zu helfen), gemeinsam mit der gesamten Blaulichtfamilie im gesamten Eifelkreis die Möglichkeit, von 9 bis 13 Uhr Geld- und Sachspenden abzugeben. Wo genau, das steht noch nicht fest. Aber: In jeder Verbandsgemeinde werden Sammelstellen eingerichtet werden. Die drei starken Männer der Aktion: Markus Schlickat (MMS Humanitas), Andreas Kruppert (Landrat) und Jürgen Larisch (Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Eifelkreises).

Gemeinsamer Sammeltag: So funktioniert es

Schlickat, weil er mit seinem Verein MMS Humanitas wie kaum jemand in der Eifel weiß, wie und mit was Menschen in der Ukraine und der Türkei helfen kann. Beispiele: Der Verein schickte erst diese Woche einen Hilfstransport zu einer Tierauffangstation nach Charkiw (siehe Info), nur wenige Tage zuvor waren Schlickat und Kollegen gemeinsam mit dem Vulkaneifeler Verein Eifellicht in der Türkei bei einem Hilfseinsatz. „Viele Menschen würden gerne helfen, wissen aber nicht wie“, sagt Schlickat. Dagegen wolle man durch den Sammeltag ankämpfen und Möglichkeiten bieten. Sein Verein kümmert sich im Nachgang auch darum, die gesammelten Hilfsgüter in den Krisengebieten einzusetzen.

Zweiter Macher: Landrat Andreas Kruppert. Logisch, dass das bei einer solchen Aktion, die den ganzen Kreis betrifft, auch dessen Oberhaupt mit im Boot sein muss. „Wenn es gilt, stehen wir in der Eifel zusammen und packen an“, sagt er. Das gelte insbesondere bei den Aktiven in der Blaulicht- und Ehrenamtsfamilie. Da diese Familien komplett im Boot sind, darf auch Jürgen Larisch kaum fehlen, der diese als BKI koordiniert.

Auch Geld wird benötigt

Faktisch wird der Sammeltag so aussehen: An verschiedenen Orten im Landkreis werden Sammelstellen eingerichtet. „In jeder VG wird bei einer Sammelstelle auch jemand von MMS Humanitas vor Ort sein“, erklärt Markus Schlickat. Dort können Bürgerinnen und Bürger ihre Hilfsgüter abgeben. Die Liste der Dinge, die benötigt werden ist lang. Praktisch, denn umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass jeder irgendwas davon zu Hause hat. Gesucht werden vor allem, erklärt Markus Schlickat: Schlafsäcke, Isomatten, warme Decken, haltbare Lebensmittel, Tiernahrung, Babynahrung, Hygieneartikel, Trinkwasser in möglichst großen Gebinden, Pflegebetten, Rollstühle, Rollatoren, Gehilfen Verbandsmaterial (auch abgelaufene Verbandskästen), Generatoren, elektrische Heizgeräte oder Gasheizungen, sehr gut erhaltene Kleidung (vorzugsweise Kinder und Jugendliche), Feldbetten oder Klappbetten.

Wer nicht davon beisteuern kann oder will, der hat auch die Möglichkeit, finanziell zu helfen: „Geld ist für die Türkei der wichtigste Baustein“, sagt Schlickat, „Güter dorthin zu transportieren, ist sehr schwierig.“

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