Kommentar zu Landräten, die sich früher impfen lassen Wer beim Impfen drängelt, missbraucht seine Macht

Es macht die Bürger zurecht sauer, wenn sich kerngesunde, vergleichsweise junge Amtsinhaber schützen lassen. Während Risikopatienten, die bei einer Infektion sterben könnten, auf das Vakzin warten müssen.

Wer beim Impfen drängelt, missbraucht seine Macht
Foto: TV/Friedemann Vetter

Nach den Schlagzeilen der vergangenen Tage ist es erleichternd, dass sich zumindest die Eifeler Bürgermeister bei der Impfung nicht vorgedrängelt haben. Das hat Vorbildcharakter. Und zeigt auch: Jeder hat die Wahl, ein unmoralisches Angebot abzulehnen. Und so der Versuchung zu widerstehen, aus Position und Macht Kapital zu schlagen. Denn genau darum geht es bei dieser Debatte.

Es macht die Bürger zurecht sauer, wenn sich kerngesunde, vergleichsweise junge Amtsinhaber schützen lassen. Während Risikopatienten, die bei einer Infektion sterben könnten, auf das Vakzin warten müssen.

Im Einzelfall mag sich der ein oder andere Politiker überreden oder hinreißen, gelassen haben, eine übriggebliebene Dose anzunehmen. Wer diese moralisch fragwürdige Entscheidung aber noch öffentlich zu rechtfertigen versucht, beweist damit nur, dass ihm ein grundlegendes Unrechtsbewusstsein fehlt.

c.altmayer@volksfreund.de

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