Nur zwei weitere Windräder auf dem Teufelskopf

Waldweiler · Die Ortsgemeinderäte von Waldweiler haben beschlossen, nur noch zwei statt drei neue Windkraftanlagen auf dem Teufelskopf planen zu lassen. Eines hätte in einer Wasserschutzzone gestanden und somit die Genehmigung des ganzen Projektes gefährdet. Doch Ortschef Manfred Rauber will die Entscheidung auch als Zeichen der Solidarität mit den Windkraftplänen der Verbandsgemeinde (VG) Kell verstanden wissen.

 Rechts will Waldweiler die Reihe der Windräder auf dem Teufelskopf fortsetzen – mit nur noch zwei statt drei Anlagen.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Rechts will Waldweiler die Reihe der Windräder auf dem Teufelskopf fortsetzen – mit nur noch zwei statt drei Anlagen.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth) ("TV-Upload Thormeyer"

Waldweiler. Neue Planungen für die Nutzung der ehemaligen Grundschule für Betreutes Wohnen und die Windkraft beherrschten als zwei große Themen die jüngste Sitzung des Ortsgemeinderates in Waldweiler. Beides ist mit enormen Investitionen verbunden.
Das Ergebnis einer Umfrage ist eindeutig: Von den 147 Rückmeldungen sprechen sich 92 Prozent für eine Betreuung von älteren und behinderten Menschen in dem historischen Gebäude der ehemaligen Grundschule Waldweiler aus. AWO Kreisvorsitzender Hans-Georg Götze, der neue Partner der Ortsgemeinde in Sachen Alte Schule, will ein Nutzungskonzept vorlegen. Parallel dazu wurde Architekt Franz Niespor aus Wahlenau mit der weiteren baulichen Planung beauftragt. "Er hat sich bereits mit dem Bau befasst, und braucht nicht wieder ganz von vorne anzufangen", argumentiert der Ortschef, und bekommt dafür vom Rat ein einstimmiges Votum. Beide Planungen sollen im Februar zusammenfließen.
Will Ortsbürgermeister Manfred Rauber auf die Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes aus dem Jahre 1912 auf keinen Fall verzichten, haben die Ortsvertreter mit der Reduzierung von drei auf zwei geplante Windräder auf dem Teufelskopf hingegen einen harten Schnitt vollzogen. Grund ist der Standort der Anlage in einer Wasserschutzzone II, was die Genehmigung gefährdet hätte. "Wir wollen hier auch ein Zeichen der Solidarität mit den Windparkplanungen in der Verbandsgemeinde Kell setzen", unterstreicht der Ortschef mit aller Deutlichkeit. Denn lange lag die von der VG gegründete Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) mit dem Gremium im Clinch (der TV berichtete mehrfach). Was Rauber aber noch viel mehr Nerven gekostet hat, ist die Sache mit der Platzrunde des Keller Luftsportvereins (LSV). Die Segelsportler wollen, dass sie so bleibt wie sie ist, was wiederum die Windkraftpläne Waldweilers tangiert. Damit endlich Bewegung in die Sache kommt, und sich das Landesamt für Mobilität (LBM) mit den Planungen intensiver befassen muss, hat der Waldweiler Rat die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Windkraftgebiet auf dem Teufelskopf beschlossen. "Feinsteuerung der Windkraftnutzung", heißt es dazu auf der Tagesordnung.
Der Partner der Gemeinde, der Windkraftanbieter Juwi, plädiert ebenfalls für die Umgestaltung der Platzrunde. Jan Kronenwerth stellt dazu fest: "Es ist ja nicht so, dass wegen der Windräder nicht mehr geflogen werden darf. Der Verein muss sich mit der Platzrunde nur umstellen."
Läuft mit der Planung und Genehmigung alles glatt, könnten sich laut Berechnungen seiner Kollegin Julia Biel im vierten Quartal 2017 die beiden verbliebenen Windräder auf dem Teufelskopf drehen.

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