Zerstörung Unbekannte beschädigen in Bischofsdhron Kriegerdenkmal

Erneut Vandalismus in Bischofsdhron: Unbekannte haben an der Gedenkstätte Platten aus der Mauer geschlagen. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit Beschädigungen von Kreuzen Richtung Fatima-Kapelle.

Unbekannte beschädigen Kriegerdenkmal in Morbach
Foto: Ilse Rosenschild

Von Ilse Rosenschild und Mario Hübner

„Das ist ein starkes Stück“, ärgert sich Christian Köhler, Ortsvorsteher von Bischofsdhron. Erst vor wenigen Tagen haben Unbekannte auf dem Kreuzweg, der zur Fatima-Kapelle hochführt, drei der 13 Sandstein-Kreuze von ihren Sockeln geschoben und in die Böschung gekippt. Das berichtete der Trierische Volksfreund bereits am Donnerstag.

Inzwischen mussten die Beamten die nächste schlechte Nachricht nachschieben: Auch das Kriegerdenkmal an der katholischen Kirche wurde beschädigt. Am Denkmal selbst wurden mehrere Steinplatten aus dem Mörtelbett der Mauer geschlagen. Den Schaden schätzt die Polizei auf rund 400 Euro. Mit den Sandstein-Kreuzen sind es rund 1000 Euro. Allerdings gehe es, so sagt Hermann-Josef Decker, der Leiter der Morbacher Polizei, nicht nur um das Materielle. Es seien ja schließlich Gebets- und Gedenkstätten. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Täterhinweise gibt es bislang nicht.

Der Vandalismus ist um so ärgerlicher, als dass Kapelle und Kreuzweg, beides in Privathand, seit Jahrzehnten liebevoll gepflegt werden, und zwar von Siegbert Winkel und Aloisius Bernardi, dem Sohn des Erbauers der Kapelle, zu der der Kreuzweg führt. Vor allem mit dem kleinen Gotteshaus ist eine wohl einzigartige Geschichte verbunden: Peter Weber, ein Kriegsinvalide ohne Beine, hat sie nach einem Gelübde aus eigener Kraft erbaut (siehe Info).

Bei allem Ärger um den Vandalismus gibt es auch Erfreuliches: Denn die Sandsteinkreuze selbst blieben bei der Aktion unbeschädigt. Schließlich handelt es sich nach Angaben von Aloisius Bernardi um 1962 geschaffene Skulpturen aus der Werkstatt von Rudolf Höfle, einem der bekanntesten Morbacher Bildhauer aus dem 20. Jahrhundert.

Von den Resultaten der Zerstörungswut persönlich betroffen zeigt sich auch ein weiterer Personenkreis. Was die Pflege und Instandhaltung von Kreuzweg und Kapelle angeht, „wollen wir neue Wege gehen“, sagt Christian Köhler. Angedacht ist die Gründung eines Kapellenvereins, damit die Aufgaben auf breitere Beine gestellt werden. Auch wenn es den Verein noch nicht gibt, werden die zukünftigen Akteure bei der Behebung der Schäden sicher auch mit ins Boot genommen.

Die Polizeiinspektion Morbach bittet um Zeugenhinweise unter Telefon 06533/93740. Der Kreuzweg wurde zwischen Freitag, 14. September, 11 Uhr, und Mittwoch, 19. September, 7.30 Uhr, demoliert. Das Kriegerdenkmal wurde am Dienstag in der Zeit zwischen 8 und 19 Uhr beschädigt.

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