Bürger wehren sich gegen Aufbereitungspläne

In der Dolomithalle soll es geschehen: Das Bergbau-Unternehmen TKDZ will die Stoffe zum Füllen von Stollenbereichen in einer Halle zwischenlagern und aufbereiten, die in der Nähe von Privathäusern steht. Wellener wehren sich, das Landesamt bittet um Stellungnahme der Gemeinde.

 In der Dolomithalle (oben) sollen nach TKDZ-Wunsch die Stoffe aufbereitet werden, die später in den Stollen kommen. Die Genehmigung steht noch aus. TV-Foto: Anke Pipke

In der Dolomithalle (oben) sollen nach TKDZ-Wunsch die Stoffe aufbereitet werden, die später in den Stollen kommen. Die Genehmigung steht noch aus. TV-Foto: Anke Pipke

Wellen. Der nächste Antrag, die nächste Stellungnahme und weitere Sorgen: Die Geschäftsführung der Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke (TKDZ) Wellen hat beim Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) einen weiteren Antrag gestellt.

Um das Vorhaben umsetzen zu können, Teile des Josef-Stollens mit bergfremdem Material zu verfüllen (im Fachjargon "Bergversatz" genannt), will das Unternehmen die Stoffe in der Dolomithalle kurzfristig lagern, gegebenenfalls aufbereiten, auf LKW verladen und von dort aus in den Berg bringen lassen.

Dabei soll es täglich um 100 Tonnen gehen. Das LGB hat den Antrag, wie es innerhalb des Prüfprozesses üblich ist, unter anderem an die betroffene Gemeinde Wellen weitergeleitet und um eine Stellungnahme bis Ende August gebeten.

Die Gemeinde lehnt grundsätzlich alle Schritte ab, die für den Bergversatz notwendig sind. Zahlreiche Bürger haben Sorge, dass durch den Versatz das Dorf, die Menschen und die Natur zusätzlich zu den vorhandenen Querelen belastet werden. Ortsbürgermeister Hans Dostert lehnt auch das Vorhaben ab, die Versatzstoffe in der Dolomithalle aufbereiten zu wollen. "Das ist in nächster Nähe zur Bebauung", wendet er ein und fürchtet zusätzliche Lärm- und Staubbelastung für die derzeit und zukünftig angrenzenden Hausbewohner.

Halleneinfahrt soll geändert werden



"Das jetzige Einfahrtstor wird geschlossen", argumentiert hingegen TKDZ-Werksleiter Heinz Beck auf TV-Anfrage. Der Verkehr solle in Zukunft an der bebauungsferneren Seite einfahren. Zudem, betont Beck, gebe es Richtwerte zur Belastung durch Lärm und Staub, die eingehalten und nachgewiesen werden müssten.

LGB-Chef Harald Ehses bemüht sich darum, dass keine voreiligen Schlüsse gezogen werden. Derzeit laufe die Untersuchung an den Wassermessstellen. Erst wenn dort ein Ergebnis vorliege, das weitere Schritte zuließe, könne über zukünftige Entwicklungen gesprochen werden. Das betreffe auch den TKDZ-Wunsch nach einem Versatz-Probebetrieb.

Weitere Kritik der Wellener gibt es mit Blick auf die von der TKDZ angedachten Anfahrtswege zur Lieferung des Versatzmaterials. Die Gemeinde fürchtet, dass durch den zusätzlichen Verkehr auch die eigene Waldstraße noch mehr abgenutzt wird. "Wir haben unsere Beteiligung an einer Sanierung zugesagt", sagt Beck. Keine Aussagen gebe es aber über die konkrete Höhe.

Die Wellener SPD fordert zudem dieser Tage per Flugblatt die TKDZ-Vertreter auf, die Bürger mehr zu informieren. Werksleiter Beck kann dies nicht nachvollziehen. Die Anträge der Firma seien dem Gemeinderat bekannt, und er könne dazu Stellungnahmen abgeben. Außerdem habe sich die TKDZ bereiterklärt, an einem kleinen Arbeitskreis teilzunehmen.

Daran könnten sich Becks Ansicht nach auch Bürger beteiligen. Eine öffentliche Info-veranstaltung sei hingegen nicht vorgesehen. Es gebe nichts wesentlich Neues zu berichten, weil es sich bislang nur um Anträge gehandelt habe. Genehmigungen stünden noch aus.

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