(ax) "Wie die Situation zu Beginn der Sitzung aussehen wird, ist noch offen." Das sagt der Hermeskeiler Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) vor der wohl wichtigsten Zusammenkunft, die der seit 2006 bestehende Zweckverband Konversion bisher hatte. Das Gremium diskutiert heute ab 17 Uhr hinter verschlossenen Türen über das ins Wanken geratene Tourismus-Projekt "Dorf Hochwald", das ursprünglich die 25 Millionen Euro teure Umwandlung der Kaserne in eine Hotel- und Freizeitanlage mit über 1000 Betten vorsah.

"Wir werden einen Grundsatzbeschluss fassen, ob wir dieses Konzept weiterverfolgen oder einen Neustart mit anderen Partnern und Plänen machen", sagt Hülpes. Er ist Vorsteher des Zweckverbands, dem Vertreter der Stadt und VG Hermeskeil, der Gemeinden Reinsfeld und Gusenburg sowie des Kreises Trier-Saarburg angehören.

Grund für die Krisensitzung sind die Zahlungsprobleme der privaten Investoren. Die "Dorf Hochwald"-Kommanditgesellschaft um Geschäftsführer Peter Heck hat die Ende Januar auslaufende Frist verstreichen lassen und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) noch nicht den vertraglich vereinbarten Kaufpreis für die Kaserne von 1,6 Millionen Euro gezahlt. Daran hat sich nach TV-Informationen bis Mittwoch nichts geändert. Heck betont jedoch: "Wir werden auf keinen Fall aufgeben und hoffen, dass man uns noch ein paar Tage Zeit gibt." Denn er verhandle weiter mit potenziellen Geldgebern für das Projekt.

Der Zweckverband hat zwar die Planungshoheit über das frühere Militärgelände. Sein Beschluss dient aber - egal, wie er ausfällt - nur als Empfehlung an die Bima. Weil der Bund noch Besitzer der Kaserne ist, würde die endgültige Entscheidung über einen möglichen Rücktritt vom Kaufvertrag bei der Bima liegen.