Ein Konzept der kurzen Wege: Konzer Kulturfahrplan startet am Wochenende

Konz · Konz gehört zwar nicht zu den großen Zentren des rheinland-pfälzischen Kulturlebens. Aber in jahrelanger Arbeit ist es der Stadt doch gelungen, ein mit deutlichen Strukturen ausgestattetes Programm anzubieten. Wer sich in Konz weite Wege ersparen will, ist beim lokalen Kulturprogramm gut aufgehoben.

Das Animos-Quintett spielt im Festsaal Karthaus: Diana Lehnertz, Gertrud Pazen, Wilma Koch, Barbara Görgen-Mahler und Michael Klink. Foto: privat

Das Animos-Quintett spielt im Festsaal Karthaus: Diana Lehnertz, Gertrud Pazen, Wilma Koch, Barbara Görgen-Mahler und Michael Klink. Foto: privat

Foto: Martin Dr. Möller (mö) ("TV-Upload Dr. M?ller"

Konz. Wenn die Sommerkonzerte im Kloster Karthaus locken - dann spätestens ist das Konzer Kulturleben aus dem Ferienschlaf aufgewacht. Gerade die Konzerte im Spätsommer sind ein Höhepunkt im Konzer Kulturleben. Die zugehörige Sommerakademie zieht zudem junge Musiker aus aller Welt an. Und die Konzer sind nicht nur als Zuhörer dabei, sondern sorgen auch für die Übernachtungen der Kursteilnehmer.
Zu den Standbeinen im Konzer Kulturprogramm der zweiten Jahreshälfte gehören die Internationalen Orgelkonzerte in St. Nikolaus (Lukas Stollhof, 25. September, und Maria Magdalena Kaczor, 20. November).
Auch das Kammermusikprogramm der Stadt im Kloster Karthaus lässt sich absolut sehen und hören. Das Ubi-Trio mit der ungewöhnlichen Besetzung Flöte, Klarinette und Klavier liefert Interpretationen von überraschender Qualität (18. September). Das Animos-Bläserquintett hat Musik aus Klassik, Romantik und Moderne im Gepäck (23. Oktober). Und ein fünfköpfiges Ensemble aus Mitgliedern der Trie rer Symphoniker nimmt sich der kostbaren Klarinettenquintette von Mozart und Brahms an (9. Oktober).
Alle drei Ensembles bestehen aus Musikern der Region. Und das Benefizkonzert zum 4. Advent (16. Dezember) wird gestaltet vom Ensemble für Alte Musik an der Trierer Karl-Berg-Musikschule, ist also auch regional geprägt.
Indes ist das Kloster Karthaus nicht nur für Musik der rechte Ort, sondern auch für Bildende Kunst. Unter den Titel "Skulptur und Malerei" (24. September bis 8. Oktober) präsentieren Nathalie Lefort und Agnes Peerlings ihre Arbeiten. Und erinnern dabei daran, dass sie zwar aus unterschiedlichen Nationen stammen (Frankreich und Niederlande) aber mit Flandern demselben Lebensraum zugehören. Gaby Peters (2. bis 18. Dezember) präsentiert Spielzeug, das unversehens lebendig wird und konstruiert Objekte, die ein Eigenleben gewinnen.
Kein Kulturprogramm ohne Elemente für Kinder! Vivien und Karl-Ludwig Kreutz präsentieren ein Orgelkonzert "Hänsel und Gretel ... mal anders" (6. November). Bruno Plum setzt in der Stadtbibliothek einen Mitspielspaß für Kinder ab vier Jahren in Szene, Titel: "Der verhexte Zauberbesen" (17. November).
Gleichfalls für Kinder ab vier ist ein Figurentheater gedacht. Titel: "Alles meins! Wie der Rabe Socke beinahe seine Freunde verlor" (31. Oktober).
Selbstverständlich beschränkt sich die Stadtbibliothek nicht auf Kinderkultur. Die Abschlussparty im Lesesommer Rheinland-Pfalz (12. September) ist zweifellos ein Magnet für Lesehungrige. Für die ältere Generation greift Autor Michael Opoczynski in einer Lesung ein brisantes Thema auf: "Aussortiert und abkassiert - Altwerden in Deutschland" (26. Oktober).
Ganz vorsichtig wagt sich Konz auch ans Kabarett. Mit "Cocoflanell" präsentieren Ilona Schulz (Gesang) und Corinna Korff (Klavier) Berliner Milieu-Lieder, freche Schlager an den 1920ern und frivole Chansons (5. November).
Schließlich ist im zweiten Halbjahr auch mehrfach der Roscheider Hof dabei. Am 11. September ist der Bauerntag statt, eine Demonstration des bäuerlichen Lebens, das gar nicht so idyllisch war. Und am 1. und 2. Oktober versetzt die "Living History" den Besucher ins Spätmittelalter - mit frisch gekeltertem Apfelmost.
Bei der öffentlichen Hand ist der finanzielle Aufwand eher bescheiden. Nach Angaben der Stadtverwaltung Konz stehen in diesem Jahr für die Kultur 28 000 Euro zur Verfügung. Hinzu kommen die Kosten für den Druck und die Verteilung des Kulturfahrplanes (4500 Euro) sowie für Versicherungen (1000 Euro).
Die Ausgaben werden teilweise finanziert über Landes- und Kreiszuschüsse, Eintrittsgeld und Sponsoring. 25 000 Euro insgesamt sind als Einnahmen angesetzt.
Extra

Sommerkonzerte im Kloster Karthaus am 28. August, 4. und 11. September (11 Uhr) und am 7. September (20 Uhr). Abschlussparty im Lesesommer: 12. September, 16.30 Uhr, Stadtbibliothek. 18. September, 11 Uhr, Kloster Karthaus: Das Ubi-Trio, Irmgard Brixius, Flöte, Ulrich Junk, Klarinette und Bernd Nink, Klavier. Eröffnung der Ausstellung "Skulptur und Malerei" am 24. September um 18.30 Uhr, Kloster Karthaus. Lukas Stollhof bei den Internationalen Orgelkonzerten in St. Nikolaus: Sonntag, 25. September um 17 Uhr mö

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