Heißer Sommer mit Folgen

SCHWEICH. Die scheinbar unendliche Geschichte findet ein glückliches Ende. Die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) Schweich, seit Jahren ohne feste Bleibe, baut eine Halle auf dem Gelände, das die Stadt 1991 zur Verfügung gestellt hat.

Die DLRG-Ortsgruppe Schweich hat einen heißen Sommer hinter sich. "Ohne unsere Hilfe hätte das Schweicher Schimmbad an manchen Tagen zugemacht werden müssen", sagt Gerd Martin, der technische Leiter der Lebensretter. Einen heißen Sommer gab es auch am Verhandlunsgtisch. Zur Diskussion stand die scheinbar unendliche Geschichte: Bekommt die DLRG eine eigene Unterkunft oder nicht? Vor der Mitgliederversammlung im November 2002 hatte sich die Situation zugespitzt. Ursprünglich sollte damals über die Auflösung des Vereins abgestimmt werden. Dieser Antrag kam aber nicht auf den Tisch. Stattdessen stand die Forderung im Raum, bis September 2003 eine Lösung für die Unterkunfts-Frage zu finden. Die Alternativen, die damals im Spiel waren, kamen nicht zum Tragen. Deshalb griff die DLRG wieder auf das Grundstück zurück, das die Stadt ihr 1991 zur Verfügung gestellt hatte. Problem bis dahin: Der Bau eines Gebäudes war zu teuer, Fördertöpfe konnten nicht angezapft werden. Doch die Verhandlungen im heißen Sommer 2003 haben eine Lösung gebracht: eine Stahlblech-Halle in Fertigbauweise, rund 15 mal zwölf Meter groß und knapp 94 000 Euro teuer. Der Verein fasste Eigenmittel und Eigenleistungen zu einer Summe von 32 100 Euro zusammen. Die Stadt hatte bereits 20 000 Euro zugesagt. In den vergangenen Wochen haben auch Kreis und Verbandsgemeinde Zuschüsse von jeweils 20 800 Euro gewährt. "Mit dieser Lösung können wir gut leben", sagt Gerd Martin. Er und Vorsitzender Gerd Loskyll waren in den vergangenen Jahren oft der Verzweiflung nahe, hatten den Verein fast schon aufgegeben. "Wir haben lange Zeit mit Absichtserklärungen gelebt", sagt Martin. Nun ist ihm Erleichterung anzumerken. Dieselbe Feststellung gilt für die beteiligten Kommunen. Stadtbürgermeister Vitus Blang, selbst DLRG-Mitglied, spricht von einem "guten Ende". Zum Schluss sei alles "völlig unbürokratisch" gelaufen. Blang: "Wir sind in jeder Hinsicht zufrieden." Nun müsse nur noch ein Erbbaupacht-Vertrag zwischen Stadt und DLRG geschlossen werden. Das Grundstück, auf dem das Gebäude errichtet wird, liegt an der Zufahrt zwischen Schwimmbad und Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Die Halle soll zunächst den Fahrzeugen Schutz gewähren. Wenn Geld vorhanden ist, will der Verein dort auch Schulungsräume schaffen. Baubeginn könnte, wenn es die Witterung zulässt, noch in diesem Jahr sein. Spätestens vor dem Winter 2004 will der Verein seine Fahrzeuge gut beschützt wissen. Im kommenden Winter werden sie, so der Stand der Dinge, noch einmal im Winzerkeller untergebracht. Für Gerd Martin ist vor allem eines wichtig: "Wir können weiter arbeiten."

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