Mehr Spielqualität dank engagierter Bürger

DAMFLOS. (urs) Mit einem Defizit von 120 000 Euro startet Damflos ins neue Jahr. Statt große Projekte anzugehen, will die Gemeinde daher eher im Kleinen etwas bewegen.

Leere Kassen, fixe Pflichtaufgaben und keine zusätzlichen Einnahmequellen. Der Haushalt 2005 lässt Damflos nur wenig Spielraum für eine zukunftsweisende Dorfentwicklung. Dass sich dort dennoch in den kommenden Monate einiges tun wird, hängt mit der vom Land initiierten Spielleitplanung zusammen, bei der sich die Bürger engagiert einbringen wollen. Die Beteiligung an dem kürzlich angebotenen Bürgergespräch war zwar nach Ansicht von Ortsbürgermeister Franz-Joachim Wellenberg mit 23 Personen nicht überwältigend. Doch die dort vorgebrachten Ideen für Spielplatz, am Sportplatz, der Schlittenbahn oder im Bereich der Waldhütte waren das dafür umso mehr. Außerdem gab es verschiedene Unterstützungsangebote. Mal wurde Hilfe bei der Restaurierung des Spielplatzes zugesagt oder die Stiftung einer Rutsche in Aussicht gestellt, mal ein Kinderfest zu Gunsten der Spielleitplanung angeregt. Abgesehen von den Gesprächsteilnehmern wollen laut Wellenberg auch viele andere Bürger für das Dorf "in die Hände spucken". "Es ist gut angekommen", bilanziert der Ortsbürgermeister daher die ersten Ansätze des Projektes, für das die Gemeinde auf einen Zuschuss aus Mainz hofft. Im März soll es weitere Gespräche mit Bürgen und Vereinsvertretern geben, die vielleicht noch im gleichen Jahr in die ersten Taten münden werden. Da das Material teilweise gespendet wird, sind im Haushalt vorerst nur 1500 Euro für die Aktion eingeplant. Abgesehen davon will die Gemeinde den Sportverein mit einem Zuschuss von 10 700 Euro für die Erneuerung der Trainingsbeleuchtung unterstützen. Ausschlaggebend dafür war, dass dem Verein durch das Ausweichen auf benachbarte Plätze bereits Verluste entstehen. "Die können gewisse Spiele abends gar nicht mehr machen", verdeutlichte Wellenberg die Problematik. Auch an der Waldhütte besteht nach Ansicht der Gemeinde Handlungsbedarf. Die Vermietung sei rückläufig, weil Toiletten und Stromversorgung fehlten. Für 14 000 Euro sollte das Nötigste, unter anderem auch neue Sitzbänke, machbar sein. Auf Grund der Haushaltslage hat dieses Vorhaben jedoch nur geringe Chancen auf eine Genehmigung. Daher ist neben der Hoffnung auf Spenden auch Eigenleistung gefragt. Außerdem beabsichtigt die Gemeinde die Refinanzierung der Kosten von Oktober- und Sommerfest sowie die Mistelzweigaktion der Reservistenkameradschaft. "Unser Problem ist, dass wir nicht noch zusätzliche Einnahmen haben", kommentierte der Ortvorsteher die Haushaltslage. Der Gemeinde stünden weder Gelder aus Forst noch durch die Verpachtung einer Jagd zur Verfügung. Daher wollten sie große Projekte ruhen lassen. Die Erschließung des Neubaugebietes "Großer Röder" wird das nicht beeinträchtigen. Sobald die ersten Bauplätze verkauft sind, wird es dort losgehen. Trotz Zurückhaltung summiert sich das Defizit des Verwaltungshaushalts auf 120 000 Euro. Eine Entwicklung, die Hans-Peter Lorang, Kämmerer der VG Hermeskeil, nur trocken mit "willkommen im Club der 100 000er" kommentierte. Den Vorgaben für eine Bedarfszuweisung hat die Gemeinde mit der Erhöhung des Gewerbesteuersatzes von 330 auf 350 Prozent Rechnung getragen. Besondere Aufmerksamkeit widmeten vor allem die neuen Ratsmitglieder den Zahlen des Bürgerhauses, das für 2003 eine Unterdeckung von 13 764 Euro ausweist. Ein Defizit mit Trend-Tendenz, über dessen Ursachen in einer der nächsten Sitzungen beraten wird. Dickster Brocken des Vermögenshaushalts von 418 000 Euro sind 326 000 Euro Baukosten für das Neubaugebiet. Die Schulden der Gemeinde belaufen sich zum Jahresende auf 410 000 Euro.

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