Kommunalpolitik Flickarbeiten, Strom-Tankstelle und ein Urnengrab-Beet

Reinsfeld · Der Reinsfelder Ortsgemeinderat hat eine ganze Reihe von Entscheidungen getroffen – und sein Nein zu wiederkehrenden Beiträgen bekräftigt.

 Ortsbürgermeister Rainer Spies (l.) mit Hans-Peter Philipp, erster Beigeordneter von Reinsfeld, am neu angelegten Urnengrab-Beet.

Ortsbürgermeister Rainer Spies (l.) mit Hans-Peter Philipp, erster Beigeordneter von Reinsfeld, am neu angelegten Urnengrab-Beet.

Foto: Ursula Schmieder

Mit einem Urnengrab-Beet auf dem Reinsfelder Friedhof geht die Ortsgemeinde Reinsfeld neue Wege. Das Hochbeet für 65 Reihenurnengräber ist dauerhaft bepflanzt, gepflegt von der Gemeinde. Kleine Holzkreuze und Blumenschmuck bleiben laut Ortbürgermeister Rainer Spies mindestens vier Wochen nach einer Beisetzung unangetastet. Danach werden auf der umlaufenden Naturschiefermauer Acrylplatten mit Namen sowie Geburts- und Todesdaten der Verstorbenen angebracht.

Die vom Ortsgemeinderat beschlossenen Gebühren für eine Beet-Grabstelle betragen 1300 Euro für die Ruhezeit von 15 Jahren.   Ebenfalls beschlossen sind diverse Straßenreparaturen. Die „Flickarbeiten“ werden im Rat zwar auch kritisch gesehen. Doch laut Spies macht der Neuausbau einer Straße nur Sinn, wenn auch die darunter verlegten Leitungen ersetzt werden müssen.

Die Straßen sollen noch in diesem Jahr repariert werden: die Fahrbahnen vom Hermeskeiler Unternehmen Max Düpre, die Bordsteine von einem Unternehmen aus Blankenburg im Harz. Ebenfalls bis Ende des Jahres fertig sein soll der circa 80.000 Euro barrierefreie Zugang zum Bürgerhaus (der TV berichtete).

Die von der Offenen Wählerliste (OWL) beantragte Prüfung einer Umstellung der Straßenausbauabrechnung lehnten SPD und CDU ab. Die OWL befürwortet statt der bisherigen Einzelveranlagungen von Hauseigentümern wiederkehrende Beiträge (WKB), die Kosten auf viele Schultern verteilen. Aus Sicht der Ratskollegen wäre das aber nur vor den jüngsten größeren Straßenbauarbeiten sinnvoll gewesen – was aber schon damals abgelehnt wurde. Peter Kunz (SPD), damals ein WKB-Befürworter, lehnt eine erneute Debatte ab: „Jetzt ist der Zeitpunkt nicht mehr der richtige.“ Für die CDU betonte Klaus Wahlen: „Das jetzige System ist gerecht.“

Noch in der Abstimmungsphase ist der Bebauungsplan für den Gewerbe- und Industriepark Hochwald. Er soll bis November stehen und auch etwaige Beeinträchtigungen von Anwohnern wie in Höfchen berücksichtigen.

Die nahe Biogasanlage macht vor allem Bürgern in Pölert-Bahnhof zu schaffen. An heißen Tagen stinke es katastrophal, kritisierte ein Bürger und bat den Rat, für Abhilfe zu sorgen. Spies sagte zu, sich einzusetzen. Vom Rat beschlossen ist eine E-Mobil-Ladestation des Stromversorgers Innogy auf dem Platz am Musikpavillon. Autos sollen dort rund um die Uhr Strom „tanken“ können.

Im Gemeindewald erwirtschaftete Revierleiter Martin Ritter im Jahr 2017 ein Plus von 204.000 Euro. Unterstützt wird er ab sofort von Joshua Zehntner, dem neuen Forstwirt der Gemeinde. Über die Neuerungen im Zuge der ab Januar privatisierten Holzvermarktung informierte Thomas Vanck, Leiter des Forstamtes Hochwald.

Der Sportverein darf sich über 5000 Euro Zuschuss freuen. Damit würdigt die Gemeinde die große Eigenleistung des Tus, der das Sportlerheim erweiterte – eine Wertsteigerung um 35.000 Euro, in der auch 10.000 Euro des Tus stecken.

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