Sozialkunde in Straßburg

Hermeskeil · 42 Schüler der Klassen 11 bis 13 des Gymnasiums Hermeskeil haben sich zusammen mit ihrem Sozialkundelehrer Dietmar Bach und zwei weiteren Lehrern auf den Weg nach Straßburg gemacht. Dort haben sie mehr über die Arbeit des Europäischen Parlaments erfahren.

 Die Hermeskeiler Gymnasiasten stellen sich mit ihrem Sozialkundelehrer Dietmar Bach im Europäischen Parlament Straßburg zum Gruppenfoto. Foto: Gymnasium Hermeskeil

Die Hermeskeiler Gymnasiasten stellen sich mit ihrem Sozialkundelehrer Dietmar Bach im Europäischen Parlament Straßburg zum Gruppenfoto. Foto: Gymnasium Hermeskeil

Hermeskeil. "Für die Schüler ist es wichtig, die Dinge, die sie im Unterricht beigebracht bekommen, hautnah zu erleben", begründet Sozialkundelehrer Dietmar Bach die Exkursion mit Schülern der Mainzer Studienstufe (Klassen 11 bis 13) des Gymnasiums Hermeskeil zum Europäischen Parlament nach Straßburg. Die Hermeskeiler Kurse wurden von einem Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftung empfangen. An einem Modell des EU-Parlamentes erklärte dieser den Gymnasiasten, dass beim Parlaments-Bau 1999 in Straßburg keineswegs an symbolischen Bedeutungen gespart worden ist. Mit Begeisterung wies er auf den ellipsenförmigen Innenhof hin. Die Architekten wollten damit ausdrücken, dass auch im Parlament nicht immer alles rund läuft. Damals finanzierte die Stadt Straßburg den Bau des Parlaments. Allerdings wurde es 2006 von der Europäischen Union aufgekauft. Die Hermeskeiler Schüler stellten die Frage, ob es überhaupt nötig sei, den Hauptsitz in Straßburg beizubehalten, da die Abgeordneten lediglich eine Woche im Monat hier und den Rest des Monats in Brüssel verbringen. Die Antwort: Die Entscheidung, den Straßburger Sitz abzuschaffen, müsste einstimmig getroffen werden. Allerdings seien das Gebäude und die Abgeordneten für die französische Wirtschaft sehr wichtig, weshalb es niemals zu einer Übereinstimmung aller Länder kommen werde.
Abgeordnete im Stress


Dabei fielen etwa 150 Millionen Euro Mehrkosten für die Reisen der Abgeordneten und Strom an. Des Weiteren bedeute die Fahrt nach Brüssel und zurück ungeheuren Stress für die Abgeordneten. Eine Abgeordnete, die ebenfalls von diesem Stress betroffen ist, ist die SPD-Politikerin Jutta Steinruck. Wie kann es möglich sein, als ständig reisende Abgeordnete ein normales Familienleben zu führen? Braucht man viele Sprachkenntnisse, um ins Europäische Parlament einziehen zu können? All diese Fragen prasselten in einem persönlichen Gespräch auf Jutta Steinruck ein. Natürlich sei es schwer, ein ordentliches Familienleben zu führen. Man könne sie schließlich nicht immer überall hin mitnehmen. Selbstverständlich sei es von Vorteil, wenn man ein gutes Englisch beherrscht, jedoch nicht zwingend. Die Hauptverhandlungen im Parlament würden zwar auf Englisch geführt, jedoch besitze jeder einen Kopfhörer, über welchen er die Übersetzung in der jeweiligen Sprache mithören könne. Eindringlich appellierte die Abgeordnete an die Schüler, falls sie später selbst in die Politik einsteigen möchten, früh genug damit zu beginnen.
Den Eindruck einer Plenarsitzung bekamen die Gymnasiasten beim Besuch des Plenarsaals. Natürlich durften auch sie die Kopfhörer aufsetzen und der angeregten Diskussion der Politiker über die Zahlungsunfähigkeit der Europäischen Kommission lauschen.
Bei einer Schiffsfahrt auf der Ill wurde den Hermeskeiler Gymnasiasten über Kopfhörer die Geschichte Straßburgs näher gebracht.
Als "gelungen und informativ" beurteilten die Lehrer im Anschluss die Exkursion: Sozialkunde an einem anderen Ort. red

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