Stadt stimmt neuen Reviergrenzen zu

Die erste Hürde für seinen Vorschlag, die Zahl der Reviere von zehn auf acht zu verringern, hat das Forstamt Hochwald genommen. Der Hermeskeiler Stadtrat hat einem neuen Zuschnitt seines Reviers mehrheitlich (12:7) zugestimmt.

Hermeskeil/Gusenburg. Als es um die Zukunft des Hermeskeiler Stadwalds ging, waren vom Rat zwei Beschlüsse gefordert. Unstrittig war die Diskussion aber nur bei einem Punkt.

Weil der bisherige Revierförster Hubert Clemens am Jahresende pensioniert wird, musste die Stadt als Besitzer von 1200 Hektar Wald entscheiden: Bleibt sie weiterhin bei der staatlichen Beförsterung, also einem vom Land bezahlten Mann vom Forstamt, oder stellt sie einen kommunalen Förster ein? Dass Hermeskeil den staatlichen Förster behalten will, darüber gab es Konsens.

Anders sah die Sache aber bei der ab 2011 geplanten Neuabgrenzung des Forstreviers Hermeskeil aus.

Wie im TV bereits berichtet, will das Land in den Forstämtern Personalkosten einsparen und besetzt deshalb frei werdende Stellen nicht mehr neu. Außerdem fordert Mainz Reviere mit einer Fläche zwischen 1400 und 1800 Hektar. "Wir brauchen also größere Einheiten", betonte Bernhard Buss, Leiter des Forstamts Hochwald, das für die Bewirtschaftung von 16 000 Hektar Wald in den VG Hermeskeil und Ruwer zuständig ist. Er hat deshalb einen Vorschlag ausgearbeitet, wonach die Zahl der Reviere von zehn auf acht reduziert würde.

Über den Gesamtvorschlag hatte der Stadtrat allerdings nicht zu entscheiden. Seine Beschlusskompetenz beschränkte sich auf die Frage, ob er der vorgeschlagenen Neu-Abgrenzung des Forstreviers Hermeskeil zustimmt.

Hermeskeiler Forst könnte auf 1724 Hektar wachsen



Dieses 1200 Hektar große Gebiet soll um den landeseigenen Staatswald Forstelbach und den kompletten Gemeindewald Gusenburg ergänzt werden. Dadurch würde die Fläche auf 1724 Hektar anwachsen.

Die CDU konnte sich mit den Vorstellungen des Forstamts nicht anfreunden. "Es wäre für Hermeskeil kein Gewinn, wenn das Revier größer wird. Dann kann sich der Förster nicht mehr so gut darum kümmern", argumentierte Willi Auler. Er verwies darauf, dass auch in Reinsfeld und Beuren diese Bedenken bereits laut geworden sind und dort der Vorschlag des Forstamts ablehnend betrachtet wird (der TV berichtete). Allerdings drang die CDU mit ihrem selbst erarbeiteten Konzept, das eine "moderate" (Auler) Reduzierung auf neun Reviere vorsah, nicht durch.

Die Ratsmehrheit folgte der Auffassung von Hans-Joachim Trösch (BFB). Er merkte an, dass der städtische Fachausschuss in den Vorberatungen eine Annahme des Vorschlags empfohlen habe, "und ich sehe keinen Grund, warum wir das nicht tun sollten".

Nach der Zustimmung des Stadtrats und des Landes als Besitzer des Staatswalds Forstelbach muss aber noch ein dritter Partner ins Boot, wenn das neue Forstrevier Hermeskeil zustande kommen soll. Nämlich die Gemeinde Gusenburg, die bisher mit Grimburg (soll nun zu Reinsfeld kommen) ein gemeinsames Revier bildete. Ortsbürger Josef Barthen (FWG) verwies im TV-Gespräch darauf, dass sein Rat erst noch über diesen Punkt beraten müsse. "Es ist klar, dass sich die Gemeinden aufeinander zubewegen müssen. Gusenburg ist nach allen Seiten offen und mir persönlich ist es egal, wem wir zugeschlagen werden."

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