Antiker Lese-Marathon mit Schauspielerin Corinna Harfouch

Trier. (tab) In einer szenischen Mammut-Lesung begeisterte Schauspielerin Corinna Harfouch im Trierer Amphitheater ihr Publikum mit antiken Stoffen um Phädra, Medea und Elektra. Chefdramaturg Peter Oppermann eröffnete das Gastspiel "Fragmente der Liebe" mit Harfouch und DJ Shaban.

 Corinna Harfouch liest voller Energie Racines Phädra. TV-Foto: Tamara Breitbach

Corinna Harfouch liest voller Energie Racines Phädra. TV-Foto: Tamara Breitbach

Corinna Harfouch zeigte ihre Brillanz bei der Suche nach Gründen für Phädras liebestolles Schmachten nach ihrem Stiefsohn Hippolyt. Mühelos ließ sie die verschiedenen Akteure zum Leben erwachen. Als eigentliche Schlange im Spiel stellte sich Oenone, Phädras Dienerin heraus. Verstörende, sehnsuchtsvolle Klänge begleiten Phädras Liebeshunger. Medea dagegen wirkt angsteinflößend und ehrfurchtsvoll. Harfouch wechselt die Figuren, markiert diese mit dem Wechseln der Kopfbedeckung und moduliert ihre Stimme. Medea ringt um die Liebe Jasons, aber als sie erkennt, dass all ihr Mühen sinnlos ist, fasst sie einen schwerwiegenden Entschluss und tötet ihre beiden mit Jason gezeugten Söhne. Elektra, die ewig wartende, schleudert ihre Worte wie Giftpfeile oder Kanonenkugeln gegen ihre verhasste Mutter. Ihre Verwünschungen gegen Klytämnestra werden sich nicht erfüllen. Die musikalische Untermalung funktioniert perfekt dank Johannes Gwisdek am DJ-Pult.

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