Die ganze Vielfalt der regionalen Kunst

Trier · In ihrer Jahresausstellung zeigen die Éditions trèves die lebendige Vielfalt des Trierer Kunstvereins und seiner Mitglieder. Die Arbeiten, vorwiegend aus der Malerei, sind bis zum 16. Oktober in der Tufa in Trier zu sehen.

 Sie will typische Frauen dieser Zeit zeigen: Kerstin Arnold vor einem ihrer Gemälde, die in der Tufa in Trier zu sehen sind. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Sie will typische Frauen dieser Zeit zeigen: Kerstin Arnold vor einem ihrer Gemälde, die in der Tufa in Trier zu sehen sind. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Foto: Eva-Maria Reuther (er) ("TV-Upload Reuther"

Trier. Die Damen sprayen ihre Botschaften an die Wand, kommunizieren per Handy, tragen High Heels oder gehen schlicht barfuß. "Ich will typische Frauen dieser Zeit zeigen", sagt Kerstin Arnold, die Schöpferin der Damenriege. Die großformatigen realistischen Gemälde der Saarbrücker Künstlerin, die Rainer Breuer und Ursula Dahm von den éditions trèves vor Jahren bei einer Kölner Messe entdeckt haben, sind die augenfälligsten der aktuellen Schau in der Trierer Tufa. Einmal mehr haben die Éditions trèves dort ihre traditionelle Jahresausstellung ausgerichtet.
Übersichtliche Anordnung


Die zehn Künstler, die ihre Werke zeigen, sind diesmal ausschließlich Mitglieder des Kunstvereins. "Wir wollten in diesem Jahr den Fokus auf unsere Mitglieder und ihr Werk richten, damit das Publikum sie besser kennenlernt", erklärt Rainer Breuer, der Vorsitzende der Vereinigung. Was aber nicht bedeute, dass künftig keine Gäste mehr zu den Jahresausstellungen eingeladen würden. Die selbst aufgelegte Beschränkung zahlt sich aus.
Gut übersichtlich sind die gezeigten Arbeiten in geschlossenen Gruppen präsentiert und zentral mit dem Namen der Künstler beschriftet. Ein System, das sich bereits bei der Jahresausstellung der Gesellschaft für Bildende Kunst bewährt hat. Zehn Positionen ganz unterschiedlicher Bildsprachen sind zu sehen.
Die meisten Arbeiten stellt die Malerei. Dazu kommen zwei Fotografen und eine grafische Position. In der aktuellen Schau wird vor allem die lebendige Vielfalt des Kunstvereins und seiner Mitglieder verbildlicht. Die gelungene Hängung ermöglicht zudem einen lebhaften Dialog der Arbeiten untereinander. Vis à vis zu Arnolds Realismus sorgen Katharina Worrings abstrakte Farblandschaften mit lebhafter Geste für Schwung. Es scheint, als ob die strenge Geometrie ihrer früheren Arbeiten in Bewegung geraten sei.
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Mit von der Partie ist auch wieder die Luxemburgerin Rita Gierens mit ihren Akten und Mischtechniken aus Zeichnung und Malerei. Um die Ecke: Fotograf gabbros "Herbstfarben". Den farbmächtigen Arbeiten steht Robert Morrisons schwarz-weißer Holzschnitt Installation gegenüber. Der Dozent der Trierer Hochschule ist der einzige Grafiker der Schau. Seine "Horizonte" aus fliegenden Vögeln wirken allerdings recht formalistisch. Weiterhin stellen Martina Kiefer und Dorothee Reichert im großen Saal aus. Wie andernorts der Stadtschreiber ist Josef Hammen in Trier sozusagen als Stadtmaler unterwegs. In seinen Mini-Formaten hält er Tag für Tag das Leben in der Römerstadt fest. Schwächer als die Malerei ist die Fotografie mit den Arbeiten von Christian Hans und Lukas Huneke vertreten.
Die Ausstellung läuft bis zum 16. Oktober in der Trierer Tufa, Wechselstraße 4-6. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Freitag 14 bis 17 Uhr, Donnerstag 17 bis 20 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag 11 bis 17 Uhr.

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