Revolution in Schlumpfhausen

In Schlumpfhausen ist die Welt unverändert, seit mehr als 50 Jahren. Schlaubi ist fürs Denken zuständig, Hefty ist stark, Papa Schlumpf für die Moral da, Schlumpfine ist einfach nur schön. Kann das gut gehen?

Die Schlümpfe sind nicht kleinzukriegen. Ab 1958 gab es die Comics des Belgiers Peye, dann die Zeichentrickserie und später die Kinofilme. Nun kommt erneut ein Abenteuer mit den weißbemützten blauen Figuren ins Kino. In "Die Schlümpfe - Das verlorene Dorf" wagen sich Schlumpfine und ihre Freunde in den verbotenen Wald, um nach einer geheimnisvollen Siedlung zu suchen. Gefährlich, gefährlich, denn der böse Zauberer Gargamel und sein Kater Azrael sind ihnen dicht auf den Fersen. Optisch ist die animierte Neuauflage, natürlich in 3D - nett gemacht. Die Geschichte ist jedoch über weite Strecken klamaukig und vermittelt teilweise sogar ein antiquiertes Frauenbild. Bei der Animation wollten die Filmemacher rund um Regisseur Kelly Asbury zu den Wurzeln der Werke des belgischen Zeichners Pierre Culliford alias Peyo zurück. "Wir haben uns die frühen Comicbücher angesehen und das Werk von Peyo studiert", sagt Asbury. "Peyos Werk vermittelt eine Beschwingtheit und eine Leichtigkeit des Seins." Visuell ist der Film in der Tat gelungen. Fantasievoll wurde die Schlumpfwelt am Computer animiert, putzige Schlumpfhäuser, lustige Schlümpfe und eine zauberhafte Wunderwelt im verbotenen Wald. Alles schön, wäre da nicht Schlumpfine, in der deutschen Fassung gesprochen von Nora Tschirner. Sie ist nicht mehr als die Ausgeburt von Gargamels finsteren Schlumpf-Vernichtungsfantasien. Der Zauberer (Christoph Maria Herbst) hat die hübsche, blond gelockte Schönheit geschaffen, damit sie den blauen Ego-Männchen den Kopf verdreht und sie in sein Schloss lockt. Dort will er aus ihnen eine magische Suppe brauen. Cordula Dieckmann, dpa Der Film läuft in den Trierer Kinos Broadway und Cinemaxx sowie in Bernkastel-Kues, Daun, Bitburg und Prüm. Film ab - Die Kinokolumne: "Die Schlümpfe - Das verlorene Dorf"

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