Zu jedem Lied gehört bei Stephan Sulke auch eine Geschichte

Trier · Er hat "Uschi" zum Volkslied gemacht. Stephan Sulke erzählt bei seinem Konzert in der Trierer Tuchfabrik (Tufa), dass Uschi eigentlich Barbara heißt und im Profil aussah wie ein perfektes S. Beim Refrain "Uschi, mach keinen Quatsch" singt das Publikum begeistert mit.

 Stephan Sulke. TV-Foto: Anna-Sophie Schindler

Stephan Sulke. TV-Foto: Anna-Sophie Schindler

Trier. Beim Sulke-Auftritt in der Trierer Tuchfabrik konnte man alle Emotionen miterleben. Witze, aber auch Lieder zum Nachdenken zeichnen Künstler Stephan Sulke aus.
Zu jedem Lied erzählte der 68-Jährige eine Geschichte. "Wenn man Sulke öfters sieht, ist es, als treffe man einen alten Bekannten", sagt Tom Jarosch, 45, aus Trier, der schon insgesamt sechs Sulke-Konzerte gesehen hat.
Trier-Fan auf Besuch


Der Sänger mag es schlicht. Gekleidet ist er mit schwarzer Stoffhose, schwarzem Wollpullover mit weißem Hemdkragen. Schwarze Halbschuhe komplettieren das Outfit. "Der Mann kommt mit wenig Schnick-Schnack aus", sagt Sylvia Könen, 34, aus Trier. Eigentlich sei Sulke nicht ihr Musikgeschmack. Doch die Mischung aus Witz und Emotionen beeindrucke sie. "Er regt einfach mal zum Nachdenken an. Langweilig ist es nie." Für sie ist es das dritte Sulke-Konzert. Fan wurde sie durch ihre Eltern.
Wie die Trierer Sulke-Fans sind, ist auch Sulke Trier-Fan. "Ich mag die Stadt, ich mag die Leute, ich mag die Landschaft", bekennt er.
Die oft gestellte Frage, warum er sich mehrfach aus dem Musikgeschäft zurückgezogen hat, aber immer wiedergekommen ist, beantwortet der Künstler ebenfalls: "Es war Heimweh." Eine Pause. "Aber eigentlich bin ich zu blöd, um etwas anderes zu machen." Charakteristisch für Sulke ist, dass er die Zuschauer in einem Moment zum Lachen bringen kann, im nächsten Moment treibt er ihnen die Tränen in die Augen. Bei der Zeile aus seinem Lieblingslied "Ich hab vergessen, dass ich dich nicht vergessen kann", stockt er selbst sogar ein wenig.
Gegen Ende des Konzertes verschwindet der Künstler plötzlich von der Bühne. Mit einem Glas Rotwein kommt er wieder. "Den einen noch", sagt er und trinkt.
Er verstellt seine Stimme und simuliert ein Gespräch mit dem Kellner. Den einen will er noch trinken, dann will er gehen. Aus einem werden zwei und drei und vier und fünf. Schließlich lallt er.
Eigentlich wäre dies ein gutes Ende für das Konzert. Lautes Klatschen. Pfeifen. Doch Sulke bringt die Menge noch einmal mit einem Witz zum nachdenken: "Ein Neffe erbt und will wissen, wie er sein Geld gewinnbringend anlegen kann. Er soll etwas mit Essen machen, rät der Onkel. So eröffnet er in Rumänien eine Hühner-Farm. Durch eine Überschwemmung sterben alle Hühner. Die Moral: Enten hätt\' ich züchten sollen."

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