Meinung Die Uhr tickt, nicht nur für die Fichte

Der Wald stirbt, und das gefühlt seit 40 Jahren. In den 1980er Jahren war es der saure Regen. Später war von neuartigen Waldschäden die Rede. Und jetzt sind die Bäume im Dauerstress.

 Kommentarfoto_Rosenschild.pdf

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Foto: TV/Eltges, Stefanie

Hitze und Dürre haben ihnen in drei heißen Sommern heftig zugesetzt. Längst spricht man vom Waldsterben 2.0. Die Lage ist ernst, ernster als früher. Die Schäden des sauren Regens konnten offenbar mit Luftreinhaltemaßnahmen eingeschränkt werden. Der Klimawandel setzt dem Wald heute offenbar deutlich mehr zu. Er stirbt im Eiltempo. Borkenkäfer vermehren sich nahezu explosionsartig und finden in den geschädigten Fichten leichte Beute. In anderen Landstrichen gibt es tote Bäume, soweit das Auge reicht. Auch im Idarwald, einem der fichtenreichsten Forste im Land, tickt die Uhr. „Drei weitere Hitzesommer, und die Fichte ist auch bei uns tot“, befürchtet Forstamtsleiter Gerd Womelsdorf. Doch nicht nur von der Fichte müssen wir uns vielleicht verabschieden. Borkenkäfer gehen auch an Tannen, Lärchen und Douglasien. Auch die Buchen haben angesichts der Trockenheit schwer zu kämpfen. Die Forstleute pflanzen Bäume, von denen sie annehmen, dass sie dem Klimawandel mehr entgegenzusetzen haben. Doch bis die groß sind, dauert es Jahrzehnte. Und deshalb muss jede Gelegenheit genutzt werden, die Ausbreitung der Buchdrucker wenigstens zu verlangsamen. Ob aus der Luft oder am Boden – mit Helikopter-Piloten oder Soldaten.
i.rosenschild@volksfreund.de

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